Ganz überraschend ist es nicht, was das Bundeskartellamt der Funke Mediengruppe und Axel Springer mitgeteilt hat. In einem Schreiben kommt die Behörde zu dem vorläufigen Ergebnis, dass nach dem gegenwärtigen Sachstand dem ursprüngliche Antrag zur kompletten Übernahme der verkauften Springer-Programmzeitschriften durch Funke nicht ohne Auflagen entsprochen werden kann. Schon jetzt besitzt Funke im Bereich der Programmies eine starke Macht - aus Sicht der Wettbewerbshüter wäre es also zu viel Macht, käme das gesamte Springer-Paket noch hinzu.

Und dieses Paket umfasst durchaus große Marken wie den Traditionstitel "Hörzu". Schon seit einiger Zeit gibt es daher Gespräche zwischen der Funke Mediengruppe und dem Bundeskartellamt, wie die Voraussetzungen für eine Genehmigung geschaffen werden können. Dabei wird auch über eine mögliche Weiterveräußerung verschiedener Programmies nachgedacht. Bereits im Januar war berichtet worden, dass neben der "Funk Uhr" auch "Bildwoche", "TV Neu" und das im zur Funke-Gruppe gehörenden Gong-Verlag erscheinende "Die Zwei" zum Verkauf stehen sollen.

Übrig blieben dann von den Springer-Titeln letztlich nur die beiden Schwergewichte "Hörzu" und "TV Digital". Der Zwang, mehrere Titel weiterveräußern zu müssen, könnte aber wiederum den Preis drücken. Als möglicher Käufer wurde bereits der Klambt-Verlag ins Spiel gebracht, der plötzlich als gänzlich neuer Player auf dem Programmie-Markt mitmischen würde. Deutlich unkomplizierter ging es hingegen beim Verkauf von Regionalzeitungen und Frauenzeitschriften zu. Hier hat das Kartellamt bereits grünes Licht gegeben.