Im Mai 2012 war Günter Wallraff das erste Mal selbst im Einsatz für RTL und verdingte sich als Paketbote, um die Missstände in der Branche aufzudecken. Im Sommer vergangenen Jahres zeigte RTL dann zunächst einmalig "Team Wallraff - Reporter decken auf". RTL-Reporterin Pia Osterhaus schlüpfte darin in die Rolle eines Zimmermädchens in Luxushotels, um die dortigen Arbeitsbedingungen offenzulegen. Angesichts des großen Erfolgs mit über 20 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen gab RTL umgehend weitere Undercover-Recherchen in Auftrag.

Und so stehen ab dem 28. April nun montags um 21:15 Uhr drei neue Ausgaben von "Team Wallraff - Reporter Undercover" auf dem Programm. Junge Reporter nahmen sich dafür in den vergangenen Monaten weitere Branchen vor. In der ersten Folge geht es um die Lebensmittelbranche. Ursprünglich habe man dort Schwarzarbeit, sittenwidrige Entlohnung und Verstöße gegen Arbeitsschutzvorschriften aufdecken wollen, vorgefunden habe man aber auch unsaubere und ekelerregende Verkaufsräume, Verstöße gegen die Hygieneverordnung und Fäkal-Verkeimungen.

"Um möglichst große Gewinne zu erzielen, wird am Personal und damit auch an der Sauberkeit gespart. Selbst wenn die Beschäftigten dort für bessere Hygienebedingungen sorgen wollten - sie hätten gar nicht die Zeit dazu. Wer dagegen aufbegehrt, wird mit meist unlauteren Methoden aus den Firmen geworfen", fasst Wallraff die Recherche-Ergebnisse zusammen. "Wir werden dafür sorgen, dass sich dort nach der Veröffentlichung Grundlegendes ändert. Dazu werden wir auch mithilfe von Verbraucherverbänden und Konsumenten den nötigen öffentlichen Druck aufbauen, damit die zuständigen Politiker handeln bzw. die nötigen Konsequenzen ziehen."

Der inzwischen 71-jährige Günter Wallraff steht den Reportern dabei zum Einen als Berater zur Seite, er schlüpft aber in jeder Ausgabe auch konkret in "mindestens eine wichtige Rolle", wie es seitens RTL heißt. Welche Branchen sich Wallraff und Co. in den beiden weiteren Ausgaben vorgenommen haben, ist noch nicht bekannt.