Eigentlich ist es in den vergangenen Wochen wieder etwas ruhiger um den ADAC geworden. Vorbei sind die Zeiten, in denen es täglich neue Berichte und Enthüllungen rund um den Verein mit den vielen Millionen Mitgliedern gab. Am 10. Mai will der ADAC nun in Saarbrücken seine Hauptversammlung abhalten. Das Motto: "Reform für Vertrauen". Ein entsprechendes Reformprogramm hatte der ADAC bereits vor Wochen eingeleitet. Auf der Hauptversammlung sollen nun erste Ergebnisse und Maßnahmen diskutiert werden. 

Allerdings will der Automobilclub das offensichtlich unter Ausschluss der Öffentlichkeit tun und hat die Hauptversammlung als nicht öffentliche Veranstaltung deklariert. Das stößt nun bei ARD und ZDF auf Unverständnis. Die Chefredakteure von ARD und ZDF, Thomas Baumann und Peter Frey, erklärten, es sei höchst bedauerlich, dass der Automobilclub keine Bild- und Tonaufnahmen zulassen will. Dies widerspreche den Ankündigungen eines tiefgreifenden Reformprozesses und größerer Transparenz.

Baumann und Frey argumentieren, dass es ein hohes Interesse der Öffentlichkeit gebe. Daher könne man auch den Aussagen des ADAC-Pressesprechers nicht zustimmen. Dieser hatte zuvor erklärt, dass auch andere Unternehmen bei entsprechenden Veranstaltungen keine Bild- und Tonaufnahmen zulassen. ARD und ZDF fordern, dass sich der ADAC ein Beispiel an seinem saarländischen Regionalclub nehmen soll - dieser hatte Mitte März öffentlich getagt und damit für Transparenz gesorgt.

Update (18:30 Uhr): Der ADAC erklärt gegenüber DWDL.de dass man Medienvertreter bereits vor Tagen zur Hauptversammlung eingeladen habe. Pressesprecher Christian Garrels sagt, dass die Journalisten Interviews führen und ganz normal berichten können. "Worum wir lediglich bitten: dass während des offiziellen Teils der Veranstaltung keine Ton- oder Bildaufnahmen gemacht werden", so Garrels. Dies entspreche der üblichen Praxis solcher Veranstaltungen. Der Kritik von ARD und ZDF sei vor diesem Hintergrund nicht nachvollziehbar.