Die Axel Springer SE hat am Dienstag ihre Geschäftszahlen fürs 1. Quartal vorgelegt. Auch wenn der Verkauf diverser Zeitschriften und Regionalzeitungen an die Funke-Mediengruppe nach dem grünen Licht des Bundeskartellamts erst zum 1. Mai über die Bühne ging, weist Springer diese Aktivitäten gemäß der IFRS-Bilanzierungsregeln bereits nicht mehr in seinen Quartalszahlen mit aus. Das hat zur Folge, dass Springer nun erstmals den Großteil seines Umsatzes im Digitalen erwirtschaftet hat. Die Pro-forma-Erlöse der digitalen Medien legten von 343,1 auf 372,8 Millionen Euro zu, damit steuerte das Digitalgeschäft nun 52,8 Prozent des Umsatzes bei.

Zudem trübt das rückläufige Print-Geschäft die Quartalsbilanz nicht mehr so stark. Der Umsatz der "nicht-fortgeführten Aktivitäten", also der veräußerten Print-Aktivitäten, sank nämlich deutlich um 7,3 Prozent auf nun 136,8 Millionen Euro. Sowohl die Vertriebs- als auch die Werbeerlöse waren Rückläufig. Trotzdem blieben noch stattliche 22 Millionen Euro an operativem Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) übrig, was allerdings 22,1 Prozent weniger war als im Vorjahr.

Bezieht man diesen Teil nicht in die Betrachtung mit ein, konnte Springer seinen Konzernumsatz im ersten Quartal um 4,4 Prozent auf 692,3 Millionen Euro steigern. Das EBITDA legte um 13,6 Prozent auf 118,4 Millionen Euro zu, die EBITDA-Rendite lag bei 17,1 Prozent. Der Konzernüberschuss stieg auf 65,6 Millionen Euro. Springer-Vorstandschef Mathias Döpfner zeigt sich zufrieden: "Operativ sind wir sehr gut ins Jahr 2014 gestartet. Dass wir erstmals mehr als die Hälfte bei Umsatz und Gewinn im digitalen Geschäft erwirtschaften, ist eine symbolische Wegmarke."

Noch ein Blick auf die einzelnen Segmente: Der Umsatz im Bereich Bezahlangebote stagnierte bei 353,8 Millionen Euro, bereinigt um Konsolidierungseffekte war er leicht rückläufig. Schuld sind die um 4,2 Prozent gesunkenen Vertriebserlöse, während sich die Werbeerlöse leicht über dem Vorjahresniveau hielten. Bereinigt um Konsolidierungseffekte nahm Springer aber hier auch weniger mit Werbung ein. Trotzdem stieg das EBITDA um 6,2 Prozent auf 57,3 Millionen Euro, was vor allem auf die Käufe von N24 und Runtastic zurückzuführen ist. Das Umsatzwachstum stammt aus den Segmenten Vermarktungsangebote (+10,1 Prozent auf 188,9 Millionen Euro) und Rubrikenangebote (+11,8 Prozent auf 111,2 Millionen Euro). Vor allem letzteres bleibt hochprofitabel: Die EBITDA-Rendite stieg weiter auf 43,4 Prozent, der operative Gewinn legte um um 19,9 Prozent auf 48,2 Millionen Euro zu.