Seine Rolle als Kaiser Franz Joseph in der "Sissi"-Trilogie an der Seite von Romy Schneider machte ihn weltberühmt, doch es war nicht zuletzt sein Auftritt bei "Wetten, dass..?" im Mai 1981, der sein Leben für immer veränderte. Nun ist Schauspieler Karlheinz Böhm im Alter von 86 Jahren in der Nähe von Salzburg gestorben. In einer der ersten Ausgaben von "Wetten, dass..?" hatte Böhm einst bei Frank Elstner gewettet, nicht einmal jeder dritte Zuschauer würde eine Mark, einen Franken oder sieben Schilling für notleidende Menschen in der Sahelzone spenden.

Wenn er die Wette verliere, wolle er selbst nach Afrika gehen, sagte er damals vor einem Millionenpublikum. Und auch wenn letztlich über eine Million Mark zusammenkamen, gewann Böhm seine Wette - und beendete in Folge dessen seine Schauspiel-Karriere, um noch im selben Jahr die Hilfsorganisation "Menschen für Menschen" zu gründen. Viele Jahre seines Lebens verbrachte Karlheinz Böhm schließlich in Äthiopien, um zahlreiche Hilfsprojekte auf die Beine zu stellen. Für sein Engagement erhielt er unter anderem das Bundesverdienstkreuz und den UNESCO-Ehrenpreis.

Geboren wurde Karlhein Böhm am 16. März 1928 in Darmstadt als einziges Kind der Sopranistin Thea Linhard und des Dirigenten Karl Böhm. Ursprünglich wollte er Pianist werden, nahm später allerdings Schauspielunterricht und spielte zwischen 1948 und 1976 in mehr als 40 Kinofilmen mit. In Erinnerung wird er für immer als junger Kaiser in den "Sissi"-Filmen bleiben, auch wenn er später häufig versuchte, dem ihm dadurch anhaftenden Image zu entfliehen und beispielsweise in Michael Powells "Augen der Angst" einen Serienmörder spielte.

Zuletzt war Karlheinz Böhm schwer erkrankt. Im vergangenen Jahr war bekannt geworden, dass der Schauspieler an Alzheimer litt. Seine äthiopische Frau Almaz, die seine Stiftung "Menschen für Menschen" leitete, gab erst Ende vorigen Jahres den hauptamtlichen Vorstandsvorsitz ab, um sich um ihren Mann zu kümmern.

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