Auch wenn die Krankenhausserie vermutlich niemals den Grimme-Preis erhalten wird, so ist "In aller Freundschaft" mit teils mehr als sechs Millionen Zuschauern doch ein äußerst verlässlicher Quotenbringer für die ARD - und zwar seit mittlerweile 16 Jahren. Dennoch kommt die Ankündigung, einen Ableger produzieren zu wollen, nun durchaus überraschend. Unter dem Titel "In aller Freundschaft - Die jungen Ärzte" soll ab Herbst ein Spin-Off entstehen, das - anders als die Mutter-Serie - jedoch nicht für die Primetime gedacht ist, sondern für den seit Jahren schwächelnden Vorabend.

Ab dem kommenden Jahr ist eine wöchentliche Ausstrahlung von zunächst 42 Folgen geplant. "In aller Freundschaft - Die jungen Ärzte", das also denselben Untertitel verwendet wie ProSieben bei "Grey's Anatomy", soll dabei inhaltlich eng mit "In aller Freundschaft" verknüpft sein, gleichzeitig aber als eigenständiges Format konzipiert werden. Versprochen werden "Komik, Spannung und hochemotionalen Geschichten". Interessanterweise ist "In aller Freundschaft" mit im Schnitt knapp acht Prozent Marktanteil übrigens auch bei den 14- bis 49-Jährigen ein veritabler Erfolg. Ob der Ableger den ARD-Vorabend aber tatsächlich in Schwung bringen kann, bleibt natürlich abzuwarten.

Und darum geht es: Niklas Ahrend (Roy Peter Link) beschließt, seine schwierige Situation in Leipzig hinter sich zu lassen und einen Neustart als Oberarzt im Johannes-Thal-Krankenhaus in Erfurt zu beginnen. An seinem neuen Arbeitsplatz warten nicht nur alte Freunde, neue Gegner und eine verheißungsvolle Liebe, sondern auch das Team von fünf Assistenzärzten, die er, wenn auch zu Beginn widerwillig, unter seine Obhut nimmt. Das Team wird wöchentlich mit seinem neuen Chef spannende medizinische Fälle lösen und natürlich auch die ein oder anderen privaten Verstrickungen erleben.

Wie ein Sendersprecher gegenüber dem Medienmagazin DWDL.de erklärte, wird "In aller Freundschaft - Die jungen Ärzte" donnerstags laufen. Vorabendkoordinator Frank Beckmann hatte erst kürzlich erklärt, dienstags und mittwochs Krimiserien zeigen zu wollen. Den Donnerstag wollte er eigentlich mit Anwalts- und Familienserien wie "Ein Fall von Liebe" bespielen, die ihren Ursprung übrigens auch im Hauptabend hat. Wo angesichts von 42 Folgen des "In aller Freundschaft"-Ablegers künftig noch Platz für andere Serien sein soll, ist allerdings unklar. Auf dem Freitags-Sendeplatz beginnt indes schon nach der Weltmeisterschaft das Unterfangen, verstärkt auf Comedy zu setzen.

Produziert wird die neue Klinikserie übrigens von der Saxonia Media im Auftrag der ARD-Werbung. Produzenten sind Sven Sund und Gabriela Brenner, die Redaktion hat Melanie Brozeit (MDR), die Gesamtleitung Jana Brandt (MDR). Noch steht die Produktion allerdings unter dem Vorbehalt der Zustimmung der zuständigen ARD-Gremien.