Nachdem David Schraven die Funke-Mediengruppe, wo er mehrere Jahre lang das Recherche-Ressort leitete, vor einigen Wochen verlassen hat, hat er nun sein neues Projekt an den Start gebracht: "Correctiv", das sich auf der eigenen Website als "eine von vielen Antworten auf die Medienkrise" sieht. Beim "Correctiv" handelt es sich um das erste "gemeinnützige Recherchebüro" im deutschsprachigen Raum - ein Modell, das es in dieser Form bereits ind en USA gibt. Vorbild ist das schon 2008 vom langjährigen "Wall Street Journal"-Chefredakteur Paul Steiger gestartete "Pro Publica".

"Correctiv" will mit einem zunächst fünfköpfigen Team, das später auf bis zu zwanzig Festangestellte anwachsen könnte, umfangreiche, investigative Recherchearbeit zu verschiedensten Themen leisten. Alle Dokumente werden veröffentlicht, damit die Leser sich selbst ein Bild machen können. Zudem werden die Recherchen in Kooperationen an große und kleine Zeitungen und Magazine wie auch Radio und Fernsehsender weitergereicht.

Finanzieren will sich das Projekt allein über Stiftungsgelder und Zuwendungen von Lesern und Nutzern. Das Startkapital kommt von der Brost-Stiftung, die für drei Jahre mit drei Millionen Euro dabei ist. "Mit unserer Initialförderung für 'Correctiv' unterstützen wir eine ambitionierte wie wegweisende Innovation. Wir setzen von Anfang an auf Kooperation mit interessierten Partnern, die genauso wie wir der Ansicht sind, dass glaubwürdige Informationen unerlässlich für eine lebendige Demokratie sind. Unser Projekt soll neue Wege in der Finanzierung einer aufklärerischen wie unabhängigen Publizistik zeigen, und damit die Spielräume für anspruchsvollen Journalismus auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten erhalten", so Bodo Hombach, Vorstandsmitglied der Brost-Stiftung.