Unerwartete Spannung bei einem Pressegespräch zur Entwicklung des PayTV in Deutschland. Während u.a. Sky-Programmchef Marcus Ammon und Fox-Geschäftsführer Marco de Ruiter in der Münchener Innenstadt saßen, erfuhren sie per eMail von der vorzeitigen Räumung ihrer Büros - wegen einem Bombenfund im Medienpark Unterföhring. Bei Bauarbeiten wurde dort eine 125kg schwere Fliegerbombe gefunden. Der mit einem mechanischen Aufschlagzünder versehene Sprengkörper liege in einer Tiefe von anderthalb Metern. Laut Münchner Kreisbrandinspektion sollte die Entschärfung keine Probleme bereiten. Bis zur geplanten Entschärfung um 18 Uhr wird die Nachbarschaft in einem Radius von 500 Metern geräumt werden. Um ein Verkehrschaos bei der Abreise all der Mitarbeiter der umliegenden Unternehmen, darunter ProSiebenSat.1 und Sky, zu verhindern, wurden die Firmen schon gegen Mittag angehalten ihre Mitarbeiter frühzeitig in den Feierabend zu schicken. Neben den Straßensperrungen ist auch die S-Bahn-Verbindung betroffen - immerhin eine der beiden viel genutzten Routen zwischen dem Münchener Flughafen und der Innenstadt. Geplant ist jedoch eine Unterbrechung von weniger als 30 Minuten.

Auf den Sendebetrieb habe der Bombenfund jedoch keine Auswirkungen, wie sowohl ProSiebenSat.1 als auch Sky wissen lassen. Auch das vor Ort in Unterföhring produzierte Sky Sport News HD sei nicht betroffen, wie ein Sprecher auf DWDL.de-Nachfrage erklärte. Ausgerechnet den Online-Kollegen von Spox.com scheint eine Verlagerung ihres Arbeitsplatzes am meisten zu schaffen zu machen. "Die Sache ist durchaus problematisch, ganz ohne Spaß. Ein unbesetztes Büro bei einem WM-Halbfinale Deutschland - Brasilien ist nicht das, was man sich als Rahmen einer Sportredaktion wünscht. Die Spätdienste müssen improvisieren, hauptsächlich aus den eigenen vier Wänden. Spox hofft und glaubt, die Berichterstattung trotz der Umstände in gebotener Quantität und Qualität bereitstellen zu können. Falls es hier und da ein wenig haken sollte - habt bitte Nachsicht. Danke und Servus!“, teilten sie ihren Lesern auf der Website mit.

Im Laufe des Tages twitterten mehrere Medienunternehmen aus Unterföhring bereits mal scherzhaft, mal durchaus ernst über den Vorfall. "Bombenstimmung in Unterföhring: Bei Bauarbeiten gefundene Fliegerbombe wird heute entschärft. Wenn wir nachher weg sind, nicht wundern. ;)“, schrieb zunächst Sat.1 und Sky twitterte: "Action & Explosionen gibt es in #Unterföhring täglich zu sehen!" Das war noch bevor klar war, dass auch diese beiden Medienhäuser vorzeitig geräumt werden müssen, was den Tonfall der Tweets am Nachmittag etwas ernster werden ließ. „Wir ersparen uns Bombenwitze und hoffen, dass bei den Kollegen von @ProSieben alles gut läuft. #fliegerbombe“, twitterte etwa das ZDF. Nach Angaben der Münchener Polizei soll sich die Lage in Unterföhring nach erfolgreicher Entschärfung „bis zum Deutschland-Spiel“ wieder normalisiert haben.

Update: Bereits um kurz nach 19 Uhr hat sich die Situation in Unterföhring nach erfolgreicher Entschärfung der Fliegerbombe wieder normalisiert.