ProSiebenSat.1 bleibt auf Kurs, meldet fürs zweite Quartal erneut mehr Umsatz und Gewinn und bestätigt den optimistischen Ausblick fürs gesamte Jahr. In konkreten Zahlen ausgedrückt heißt das: Der Konzern steigerte seinen Gesamtumsatz in den Monaten April bis Juni um 10,6 Prozent von 624,8 auf 691,1 Millionen Euro. Das Recurring EBITDA, also das um Einmaleffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen, das Aussagen übers operative Geschäft zulassen soll, stieg im Vergleich zum Vorjahresquartal um 4,8 Prozent auf 219,1 Millionen Euro. Der bereinigte Konzernüberschuss wuchs um 3,6 Prozent auf 108,1 Millionen Euro - die Kosten stiegen letztlich also stärker als der Umsatz.

ProSiebenSat.1-Boss Thomas Ebeling zeigte sich zufrieden: "Wir haben unseren Umsatz im zweiten Quartal in allen Kernbereichen dynamisch gesteigert und sind damit weiter profitabel gewachsen. Unsere TV- Werbeumsätze sind erneut gestiegen. Gleichzeitig entwickelten sich unsere Distributionserlöse sowie unser Digital & Adjacent-Geschäft sehr positiv. Damit starten wir optimistisch in das zweite Halbjahr."

Im Kerngeschäft, bei ProSiebenSat.1 "Broadcasting German-speaking" getauft, stieg der externe Umsatz im 2. Quartal um 5,0 Prozent auf 511,2 Millionen Euro. Positiv wirkte sich hier aus, dass anders als 2013 das Osterfest ins 2. Quartal fiel - dafür drückte zum Ende hin allerdings auch die WM auf die Quoten. Doch ProSiebenSat.1 verlor als Gesamtkonzern im 2. Quartal im Vergleich zu 2013 nur 0,4 Prozentpunkte bei den Zuschauermarktanteilen, weil die kleinen Sender die Verluste der großen zu einem guten Teil wettmachten. Und dem sinkenden Marktanteil zum Trotz konnte ProSiebenSat.1 seinen Anteil am Brutto-TV-Werbemarkt sogar weiter von 43,7 auf nun 44,9 Prozent steigern. Gleichzeitig stieg auch der TV-Anteil am gesamten Werbekuchen um 1,5 Prozentpuntke auf nun 45 Prozent.

Zugleich steigerte ProSiebenSat.1 auch seine Distributionserlöse weiter, was vor allem daran liegt, dass die Zuschauer trotz Free-TV für den HD-Empfang zusätzlich zahlen müssen und ProSiebenSat.1 von diesen Einnahmen einen Teil abbekommt. Weniger nahm der Konzern unterdessen aus Programmverkäufen im Rahmen von Sublizensierungen ein - und weil zugleich auch die Kosten durch den Start neuer Sender stiegen, wuchs der operative Gewinn im 2. Quartal nur um 3,3 Prozent, also weniger stark als der Umsatz.

Einen deutlichen Umsatzanstieg verzeichnete auch die Red Arrow Entertainment Group: Um 20,7 Prozent ging es auf 30,7 Millionen Euro hinauf, was vor allem an der Übernahme von Half Yard Productions in den USA lag. Ein schöner Erfolg auch: In Kooperation mit Universal produziert die Red-Arrow-Tochter Fabrik Entertainment die Serie "Odyssey" für NBC. Trotz dieser positiven Entwicklungen blieben nur noch 1,3 Millionen Euro operativer Gewinn, im Vorjahr waren es noch 3,0 Millionen Euro. Das reichte nicht, um im 1. Halbjahr insgesamt in die schwarzen Zahlen zu kommen. Trotzdem bleibt man optimistisch und erwartet auf Jahressicht, das 2013er-Ergebnis zu übertreffen.

Und dann tummelt sich ProSiebenSat.1 ja bekanntlich längst in Geschäftsbereichen, die mit dem Fernsehen gar nichts zu tun haben. Die finden sich - neben Angeboten wie Maxdome - im Bereich "Digital & Adjacent" und wächst am stärksten: 32,6 Prozent ging es hier auf 149,2 Millionen Euro nach oben. Damit kommt nun schon mehr als ein Fünftel des Gesamtumsatzes aus diesem Bereich. Stärkster Umsatztreiber war das "Digital Commerce Geschäft", wo sich Reiseportale wie weg.de und ferien.de besonders gut entwickelten. Das Recurring EBITDA stieg im 2. Quartal im gesamten Segment um 26,2 Prozent auf 30,8 Millionen Euro.

Alles in allem bleibt es damit dabei: Thomas Ebeling rechnet weiterhin damit, bis 2018 einen zusätzlichen Umsatz von einer Milliarde Euro im Vergleich zum Jahr 2012 generieren zu können. Ein Drittel des Weges ist schon geschafft.