Die RTL Group hat am Donnerstag ihre Geschäftszahlen fürs 1. Halbjahr vorgelegt - und die fielen doch recht verhalten aus. Der Umsatz sank demnach im Vergleich zum 1. Halbjahr 2013 um 2,5 Prozent auf nun 2,69 Milliarden Euro. Noch deutlicher ging das operative Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen zurück: Es lag um 6 Prozent niedriger als im vergangenen Jahr bei - freilich noch immer bemerkenswerten 519 Millionen Euro. Das enstprach einer EBITA-Marge von 19,3 Prozent.

Während die RTL Group als Ganzes also offenbar mit ein paar Problemen zu kämpfen hat, lief das Geschäft hierzulande gut. Die Mediengruppe RTL Deutschland konnte ihren operativen Gewinn nochmal um 2,3 Prozent auf den Rekordwert von 313 Millionen Euro steigern. Noch deutlicher, nämlich um 15,8 Prozent, konnte RTL Nederland seinen Gewinn steigern, der nun 44 Millionen Euro beträgt. Doch dafür hatten unsere französischen Nachbarn mit Problemen zu kämpfen: Der operative Gewinn der Groupe M6 sank deutlich von 127 auf 113 Millionen Euro.

Große Probleme hat die RTL Group auch im Produktionsgeschäft: Der operative Gewinn von Fremantle Media sackte von 47 auf 29 Millionen Euro ab. Die Fremantle-Firmen haben nicht nur weniger produziert, sondern beklagen auch einen zunehmenden Preisdruck - was auf der anderen Seite den Sendern freilich zu ihren steigenden Gewinnen verhilft. Dazu kamen zudem noch negative Währungseffekte.

Schon im operativen Geschäft tat sich die RTL Group also schwerer - doch dazu kamen wie schon vorher angekündigt auch noch Abschreibungen in Höhe von 88 Millionen Euro auf das ungarische Geschäft. Hintergrund ist die dortige Einführung einer neuen Werbesteuer, die offenbar gezielt gegen die RTL Group gerichtet ist. Bei einem Werbeumsatz von mehr als 20 Milliarden ungarischen Forint, was umgerechnet etwa 65 Millionen Euro entspricht, werden satte 40 Prozent zusätzliche Steuer fällig - und RTL Ungarn ist das einzige Unternehmen, das davon betroffen ist. Die neue Steuer wird wohl annähernd den gesamten Gewinn auffressen, den RTL zuvor in Ungarn gemacht hatte.

Die hohen Abschreibungen sowie fehlende positive Einmaleffekte aus dem vergangenen Jahr sortgen dafür, dass das Ergebnis vor Zinsen und Steuern, aber nach Abschreibungen (EBIT) von 620 auf 422 Millionen Euro einbrach, unterm Strich sackte der Nettogewinn um mehr als die Hälfte auf 202 Millionen Euro ab. Trotzdem wird die RTL Group im September eine außerordentliche Dividende an seine Aktionäre in Höhe von 2 Euro pro Aktie ausschütten.