Friedrich-Wilhelm von Sell ist tot. Der ehemalige WDR-Intendant, der später auch Gründungsindentant des ORB war, starb am Montag im Alter von 88 Jahren. "Die Nachricht vom Tod des langjährigen WDR-Intendanten Friedrich-Wilhelm von Sell macht uns sehr traurig", so WDR-Intendant Tom Buhrow. "In den neun Jahren seiner Amtszeit hat Friedrich-Wilhelm von Sell viele zukunftsweisende Entscheidungen für den WDR getroffen. Dabei hatte er immer die langfristige Perspektive im Blick, etwa beim Aufbau der WDR-Landesstudios."

Als WDR-Intendant habe von Sell den öffentlichen-rechtlichen Rundfunk in Deutschland entscheidend mitgestaltet und den Sender "in schwieriger medienpolitischer Situation souverän und mit Herzblut verteidigt", sagte Buhrow. "Er diskutierte die Dinge aus und bewegte sich dabei immer auf hohem intellektuellem Niveau. Wir behalten Friedrich-Wilhelm von Sell als charismatische Führungspersönlichkeit mit großem Sachverstand in Erinnerung."

Friedrich-Wilhelm Freiherr von Sell wurde am 1926 in Potsdam geboren. Seine Rundfunk-Karriere begann er als Justiziar beim Sender Freies Berlin, später war er in dieser Funktion sowie als Verwaltungsdirektor beim Deutschlandradio tätig. 1971 wechselte er als Verwaltungsdirektor und stellvertretender Intendant zum WDR. Vom 1976 bis 1985 war er Intendant des WDR. Auch nach seiner Intendantentätigkeit beim WDR hat sich von Sell an Aufbau und Entwicklung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in Deutschland beteiligt: 1991 wurde er Gründungsintendant des Ostdeutschen Rundfunks Brandenburg (ORB).