"Deutschlands bestes Online-Fernsehen" - mit diesen Worten trommelt Sky seit geraumer Zeit für sein On-Demand-Angebot Sky Go. Doch ganz so gut, wie man es gerne darstellt, ist Sky Go keineswegs. Eine Android-Version wurde kürzlich zwar angekündigt, ist jedoch aktuell - über dreieinhalb Jahre nach der Einführung des Dienstes auf Apple-Geräten - noch immer nicht vorhanden. Hinzu kommen zahlreiche Nutzer, die ihrem Ärger im App-Store Luft machen, weil die AirPlay-Funktion zwar im nahezu identischen Angebot Sky Online vorhanden ist, nicht aber bei Sky Go. Hauptärgernisse der Nutzer blieben zuletzt jedoch die zahlreichen Ausfälle, mit denen Sky Go zu kämpfen hatte.

Gleich mehrfach machte das On-Demand-Angebot schlapp - so etwa am 22. Oktober beim 7:1-Sieg des FC Bayern München über AS Rom in der Champions League, das Sky an diesem Abend exklusiv übertragen hatte. Wenige Tage später versagte der Dienst auch beim Bundesliga-Topspiel zwischen den Bayern und Borussia Dortmund - und auch bei der Champions-League-Partie zwischen Dortmund und Galatasaray Istanbul sahen viele Fans statt Scharz-Gelb nur Schwarz. Ein echtes Ärgernis, für das sich Sky über seine sozialen Netzwerke aufrichtig entschuldigte. Dass die Ausfälle auf Bandbreiten- oder Kapazitätsprobleme zurückzuführen sind, schloss der Bezahlsender damals jedoch schnell aus, was mancher Kunde schon alleine deshalb nicht so recht glauben wollte, weil Sky Go nach Abpfiff der Partien wieder reibungslos funktionierte.

Doch auch jetzt, wenige Wochen nach den vermehrten Ausfällen von Sky Go, hält man Überlastungen nicht für die Ursache. "Wir haben in den vergangenen 14 Tagen umfangreiche Tests und technische Optimierungen durchgeführt und sind weiterhin davon überzeugt, dass die die aufgetretenen Schwierigkeiten nicht das Resultat eingeschränkter Bandbreiten- oder Serverkapazitäten sind", erklärte Sky-Sprecher Stefan Bortenschlager am Freitag im Gespräch mit dem Medienmagazin DWDL.de. "Die von uns durchgeführten Maßnahmen hatten zur Folge, dass im Rahmen des letzten Bundesliga-Spieltags unter anderem mit dem Spiel Dortmund gegen Mönchengladbach keine Schwierigkeiten aufgetreten sind."

Nichtsdestotrotz sei der "Optimierungsprozess noch nicht abgeschlossen", so Bortenschlager. Anders ausgedrückt: Bei Sky kann man sich noch immer keinen Reim darauf machen, wieso Sky Go in den vergangenen Wochen derart viele Probleme bereitete. "Wir befinden uns noch in der finalen Analyse der Ursache", bestätigte der Sky-Sprecher. Dass die Schwierigkeiten nicht das Resultat eingeschränkter Kapazitäten seien, schließe man aus, weil man diese erst im Sommer "massiv aufgestockt und unter wesentlich stärkeren Belastungen als den aktuellen erfolgreich getestet" habe. "Erst im letzten Monat haben wir einen Probelauf durchgeführt, bei dem mehr als die zehnfache Belastung unseres bisherigen Live-Höchstwerts simuliert wurde, und auch im Livebetrieb haben wir bereits deutlich höhere Streamingzahlen ohne Ausfälle bedient."

Und so können Fußballfans also nur hoffen, dass Sky Go nach dem Ende der Länderspiel-Pause am Wochenende möglichst reibungslos funktionieren wird. Eine Garantie dafür möchte in Unterföhring derzeit aber niemand so recht aussprechen. "Wir werden auch weiterhin kontinuierlich daran arbeiten, Sky Go in bestmöglicher Qualität unseren Kunden zur Verfügung zu stellen", verspricht Sky. Weitere Probleme kämen jedenfalls höchst ungelegen, wurde der Pay-TV-Sender doch schon vor wenigen Wochen im Netz hämisch als "Sky No Go" auf die Schippe genommen.