Mancher der mehr als acht Millionen Zuschauer, die am Montagabend die "Tagesschau" einschalteten, wird sich über den sehr statischen Anfang der Sendung gewundert haben. Die Kamerafahrt durchs Studio, die sonst regelmäßig zu Beginn der Nachrichten stattfindet, wurde gestrichen - stattdessen griffen die Verantwortlichen von ARD-aktuell auf jenen Vorspann zurück, der sonst immer nur dann zum Einsatz kommt, wenn die Sendung mit aktuellen Bildern vom Tage beginnt und nicht direkt mit dem Sprecher. Ganz ähnlich verlief auch das Ende der Sendung: Hier wurde anstelle der Kamerafahrt schlicht eine Tafel mit dem Logo der "Tagesschau" und dem Verweis auf das Online-Angebot eingeblendet.

Weil auch "Tagesthemen" und "Nachtmagazin" im weiteren Verlauf des Abends ohne erkennbaren Grund ähnlich statisch begannen und endeten, lag die Vermutung eines technischen Defekts im Hamburger "Tagesschau"-Studio nahe. Und tatsächlich lief am Montag nicht alles wie geplant. "Zurzeit arbeitet eine Studiokamera nicht stabil, die für die Kamerafahrt am Anfang benötigt wird", erklärte NDR-Sprecher Martin Gartzke am Dienstag auf Nachfrage des Medienmagazins DWDL.de. "Für diese Fälle ist ein Alternativ-Vorspann vorgesehen, der sich gestern gut bewährt hat."

Seinen Angaben zufolge laufen aktuell die Reparaturarbeiten. Man gehe davon aus, am Mittwochabend wieder den gewohnten Vorspann für die Nachrichtensendungen nutzen zu können. Bis dahin wird am Abend also erst mal auf Kamerafahrten im Hamburger "Tagesschau"-Studio verzichtet werden müssen. Das Studio war erst im April wegen Problemen mit dem Grafiksystem mit fast eineinhalb Jahren Verspätung in Betrieb genommen worden. Die Kosten für den Studiobau wurden damals auf 23,8 Millionen Euro beziffert. Darin enthalten sind, neben der Studiotechnik, auch Setbau, Design, Schulung der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, Probebetrieb sowie Wartung für mehrere Jahre.

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