„Unser Mitarbeiter hat einen Fehler begangen, der nicht zu entschuldigen ist“, heißt es in einer schriftlichen Stellungnahme von Herrn Präkelt, die der Sender am Sonntagnachmittag verbreitete. „Er sollte mit Teilnehmern der Demonstration ins Gespräch kommen und diese befragen. Er sollte auf keinen Fall provozieren oder zur Hetze animieren, schon gar nicht anderen Journalisten eine Rolle vorspielen“, sagt Präkelt und konstatiert: „Mit seinem Auftreten hat er unserem Berufsstand schwer geschadet.“



Schon am Samstagabend hatte „Panorama“-Redaktionsleiter Volker Steinhoff kritisiert, dass der RTL-Reporter mit seinem Schauspiel „der Glaubwürdigkeit von Journalisten ein Bärendienst erwiesen hat“. Auch der Chef des RTL-Landesstudio Ost kann keinerlei Verständnis für den Vorfall aufbringen. „Erschwerend zu seinem unverantwortlichen Fehlverhalten kam hinzu, dass er uns nach der Demonstration nicht über sein Auftreten im Interview mit den NDR-Kollegen informiert hat. Erst durch die Ausstrahlung seiner ausländerfeindlichen Bemerkungen haben wir davon erfahren“, beklagt Thomas Präkelt.

Der Reporter sei ein erfahrener Kollege gewesen, der vor zweieinhalb Jahren auch noch ausgerechnet vom NDR Fernsehen zum RTL-Landesstudio kam. Er habe „in der Zeit rund 300 Beiträge, überwiegend zum politischen Zeitgeschehen, produziert, ohne dass es jemals zu Auffälligkeiten gekommen ist“. Doch damit ist Schluss. „Mit seinem als fatal zu bezeichnenden Verhalten hat er die wichtigste Voraussetzung für eine weitere Zusammenarbeit zerstört: Das gegenseitigen Vertrauen. Wir werden den betreffenden Kollegen nicht mehr einsetzen und die Zusammenarbeit mit ihm beenden“, heißt es abschließend in der Stellungnahme.

Mehr zum Thema