Anfang des Jahres bezeichnete der damalige "Abendzeitung"-Verleger Johannes Friedrich die Lage seines in die Insolvenz geschlitterten Blatts noch als "hoffnungslos" - was folgte war ein Überlebenskampf und die Übernahme durch den Verleger Martin Balle, der bereits die "Landshuter Zeitung" und das "Straubinger Tagblatt" herausbringt. Offensichtlich läuft es für die traditionsreiche "Münchner Abendzeitung" seitdem deutlich besser als erwartet.

Als mittelfristiges Ziel hatte Balle, der zum 1. Juli das Blatt übernahm, eine Umsatzrendite von fünf Prozent vor Augen. Dieses Ziel habe die "Münchner Abendzeitung" nun aber bereits in diesem Jahr erzielt, berichtet die dpa unter Verweis auf Balle. Davon profitiert auch das Personal. "Deutlich mehr" Mitarbeiter als zunächst geplant werde das "Münchner Abendblatt" haben. In Zukunft sollen 50 Beschäftigte hinter dem Blatt stehen. Als nächstes Ziel hat Balle eine Ausweitung der Berichterstattung anvisiert. Für den Raum Landshut soll es eine große München-Berichterstattung geben, an der auch "Abendzeitung" mitwirken soll.

Bereits Mitte September vermeldete der Verlag, dass die "Abendzeitung" schwarze Zahlen schreibe - und das trotz gesunkener Auflage. Rund 40.000 Exemplare werden verkauft, wobei sich der Einzelverkauf und die Abonnenten die Waage halten. Das ist deutlich weniger als vor der Insolvenz, profitabel arbeite man aber bereits bei rund 30.000 verkauften Zeitungen, ließ der Verlag im September verlauten.