Während sich die Primetime Emmys in den letzten Jahren, auch durch die Abstimmung via Befragung der Academy-Mitglieder, als sehr träge erwiesen haben, so feierten die Golden Globes in der Nacht zu Montag im Beverly Hilton Hotel in Los Angeles gleich mehrfach frisches Fernsehen. Viele der Preisträger sind in Deutschland noch gar nicht zu sehen, so etwa „The Affair“. Das zehnteilige Beziehungsdrama des Pay-TV-Senders Showtime wurde nicht nur als beste TV-Serie ausgezeichnet - auch Hauptdarstellerin Ruth Wilson konnte einen Golden Globe für ihre Leistung mit nach Hause nehmen. Als bester Hauptdarsteller in einer Fernsehserie wurde Kevin Spacey („House of Cards“) mit einem Golden Globe ausgezeichnet.



Die beste Comedyserie des Jahres kommt aus Sicht der Hollywood Foreign Press Association von Amazon: „Transparent“ erzählt, feinsinnig und ohne Schenkelklopfer-Humor, die Geschichte des transsexuellen Familienvaters Mort Pfefferman, der als Rentner ein spätes Coming Out wagt, und seiner Familie. Für diese schauspielerische Leistung wurde Jeffrey Tambor ebenfalls mit einem Golden Globe ausgezeichnet. Es sind die ersten beiden großen Awards für eine Amazon-Serie. Als beste Hauptdarstellerin in einer Comedyserie wurde in Los Angeles Gina Rodriguez für ihre Rolle in „Jane the Virgin“ geehrt. Die Auszeichnung ist der erste Preis überhaupt für das kleine Network TheCW. Matt Bomer („The Normal Heart“) und Joanne Froggatt („Downton Abbey“) wurden für ihre Nebenrollen ausgezeichnet.

Unter den Miniserien/TV-Movies räumte die FX-Produktion „Fargo“ ab. Die herausragende Serie wurde nicht nur beste Miniserie, auch Billy Bob Thornton kann sich über einen Golden Globe für seine Hauptrolle freuen. Auch Netflix kann sich darüber freuen. Während „Fargo“ in den USA zwar für den Kabelsender FX produziert wird, ist die Serie in vielen anderen Märkten - wie auch Deutschland - als Netflix Original exklusiv bei dem SVoD-Anbieter zu sehen. Beste Hauptdarstellerin in einer Miniserie/TV-Movie ist Maggie Gyllenhaal für ihre starke Leistung in „The Honourable Woman“.

Auch in den Kino-Kategorien überraschten die Golden Globes. Außenseiter „Grand Budapest Hotel“ räumte überraschend aber verdient den Preis als beste Comedy des Jahres ab. Bestes Drama wurde der haushohe Favorit „Boyhood“. In der Kategorie Animationsfilm stach „How to train your dragon 2“ den Favorit „Lego Movie“ aus. Für ihre Hauptrollen wurden ausgezeichnet Eddie Redmaybe („The Theory of Everything“), Julianne Moore („Still Alice“), Michael Keaton („Birdman“) und Amy Adams („Big Eyes“). Durch zwei weitere Auszeichnungen für Regie (Richard Linklater) und Nebendarstellerin Patricia Arquette ist Boyhood mit gleich drei Golden Globes die meistausgezeichnete Produktion dieser Nacht.