10,5 Millionen Euro darf die Deutsche Welle in diesem Jahr mehr als noch 2014 ausgeben - unter anderem für den Ausbau der internationalen Berichterstattung. Das hat der Bundestag im Dezember entschieden (DWDL.de berichtete). Dennoch muss DW-Intendant Peter Limbourg weiter sparen, um seine ehrgeizigen Ziele in die Tat umzusetzen. Beim Auslandssender will man nun offenbar auch einen Teil seines Personals abbauen. Wie die "Leipziger Volkszeitung" ("LVZ") berichtet, soll das vor allem ältere Mitarbeiter betreffen - sie sollen mit einem Goldenen Handschlag verabschiedet werden. 

Der Plan der DW: Alle Mitarbeitern, die älter sind als 55 Jahre und die mindestens seit zehn Jahren für den Sender arbeiten, sollen ein Ausstiegs-Angebot bekommen. In ihrem vorzeitigen Ruhestand werden die Mitarbeiter weiter bezahlt - mit einem gewissen Prozentsatz ihres letzten Bruttogehalts. Die Höhe wird individuell ausgehandelt, laut "LVZ" sind es wohl bis zu 70 Prozent. Das Angebot richte sich vor allem an Mitarbeiter, die in einem "Rationalisierungsbereich" arbeiten, so ein DW-Sprecher. Wie viele Stellen durch das Programm bestenfalls abgebaut werden sollen, ist nicht bekannt. 

Das Problem nun: Das Vorhaben der DW dürfte viele Kritiker auf den Plan rufen. Schließlich bezahlt der Sender nun Menschen fürs Nichtstun mit Steuergeld. Man favorisiere das geplante Vorhaben nicht, erklärte ein Sendersprecher der "LVZ", sehe sich aber zu diesem Schritt gezwungen.

Update (19:20 Uhr): Ein Unternehmenssprecher sagt gegenüber dem Medienmagazin DWDL.de, dass die Deutsche Welle bereits seit 20 Jahren "konsequent Personal abbaut". 1.000 Festangestellte hätten das Unternehmen seit 1994 verlassen, hinzu kämen die Freien. Der Personalabbau erfolge stets sozialverträglich. Grund sei die "schwierige Etatlage", so der Sprecher. "Personalkosten sind größter Posten im Gesamtetat. Alle anderen Einsparmöglichkeiten sind ausgeschöpft." Das nun angebotene Vorruhestands-Modell sei freiwillig - niemand werde gezwungen. Die DW müsse jeden einzelnen Fall absegnen und könne bestimmte Anträge auch ablehnen.