Von einer "Revolution im deustchen TV-Markt" ist die Rede und von der "neuen Eins für Deutschland". Nein, Tiefstapeln ist die Sache des Deutschen Regionalfernsehens nicht, das am kommenden Montag unter dem Namen DRF1 seinen Sendebetrieb aufnehmen wird. Die Verantwortlichen des Senders mit Sitz im rheinland-pfälzischen Urbar haben es sich zur Aufgabe gemacht, in ihren Nachrichten im Viertelstundentakt über das zu berichten, was vor der Haustür der Zuschauer passiert.

Das Programm orientiert sich dabei an der Windrose: Zur vollen Stunde gibt es Nachrichten aus dem Norden, eine Viertelstunde später folgen Berichte aus dem Osten, ehe schließlich der Süden und der Westen Deutschlands an der Reihe sind. "16 Länder - ein Sender" lautet das Motto von DRF1. Dass das Programm zunächst nur über das in lediglich 13 Bundesländern empfangbare Netz von Kabel Deutschland verbreitet wird, stört die Macher offensichtlich nicht. Allerdings sendet DRF1 zusätzlich auch im Internet, sodass der Sender zumindest theoretisch auch "weltweit" gesehen kann, wie es in einem Trailer heißt.

Finanzieren will sich DRF1 über Werbung. In einem Video, das auf der Homepage des Senders veröffentlicht wurde, möchte man potenziellen Kunden vor allem die Möglichkeit, regionale oder gar lokale Werbung zu schalten, schmeckhaft machen. Ob der Plan aufgehen wird, steht wiederum auf einem anderen Blatt. Abseits der regionalen Nachrichten setzt DRF1 zum Start auf eine Kooperation mit dem DAF, sodass auch aktuelle Börsenberichte den Weg ins Programm finden sollen. Hinzu kommt "Deutschland sucht den Superdaddy", das als "familientaugliches TV-Angebot mit hohem Unterhaltungswert" angespriesen wird. Auch ein Format über deutsche Vereine und das Magazin "Start-Up" über junge Firmen sind geplant.

In der Vergangenheit hatten immer wieder kleine Sender versucht, mit regionalen Inhalten zu punkten. Vor mehr als drei Jahren hatte der frühere RTL-Chef Helmut Thoma angekündigt, sein "Volks.TV" an den Start bringen zu wollen. Erklärtes Ziel war es damals, Kanäle wie TV Berlin oder NRW TV mit einer gemeinsamen nationalen Programmstrecke zu versorgen. Abgesehen von ständigen Ankündigungen ist aus dem Projekt bis heute allerdings nichts geworden.