Nach nur zwei Wochen hat RTL die Hoffnung auf Besserung schon aufgegeben: Bereits von dieser Woche an verliert die neue Knastserie "Block B - Unter Arrest" ihren Sendeplatz am Donnerstagabend um 21:15 Uhr. Ganz aus dem Programm wird sie allerdings nicht verschwinden. Stattdessen hat man sich in Köln dazu entschieden, die mit Katrin Sass, Gisa Zach und Nina Hoger prominent besetzte Serie fortan eine Stunde später auf Sendung zu schicken, also erst um 22:15 Uhr.

"'Block B' ist hochwertig produziert und besetzt, die Geschichten und Bilder sehr emotional und hoch dramatisch", sagt RTL-Sprecher Claus Richter gegenüber DWDL.de. "Dass wir damit polarisieren, war uns bewusst. Am späteren Abend, so die Erfahrung der letzten beiden Wochen, ist die Bereitschaft größer, sich auf härtere Geschichten einzulassen. Statt wie bisher im Doppelpack strahlen wir Block B künftig in Einzelfolgen auf dem späteren und stärkeren der beiden bisherigen Sendeplätze, um 22.15 Uhr, aus." Tatsächlich verzeichnete "Block B" am späten Abend etwas höhere Marktanteile. Durch die Verschiebung soll der Schaden also begrenzt werden.

Aus Quotensicht ist die Entscheidung verständlich: In der vorigen Woche konnten sich nicht mal mehr zwei Millionen Zuschauer für den Serien-Neustart begeistern. Aus der guten Vorlage durch "Alarm für Cobra 11" machte "Block B" letztlich also viel zu wenig. So gesehen ist es auch nur konsequent, wenn der Sender anstelle des von UFA Serial Drama produzierten Frauenknasts um 21:15 Uhr ab sofort Wiederholungen von "Alarm für Cobra 11" ins Programm nehmen wird.

Die Suche nach einem neuen Serien-Erfolg geht damit weiter. Erst zu Jahresbeginn erlitt RTL mit "Männer! Alles auf Anfang" Schiffbruch. Die Serie, die auf auf einem niederländischen Format nach einer Idee von Linda de Mol basierte, ging nach unspektakulärem Auftakt mit einstelligen Marktanteilen zu Ende und soll daher nicht fortgesetzt werden. In Köln wird man nun auf "Deutschland 83" hoffen: Nach der gefeierten Premiere auf der Berlinale gab's sogar Lob von der "New York Times". Bleibt abzuwarten, für welche Programmierung sich RTL entscheiden wird. Im Falle von "Block B" hieß es zunächst, es fehle das passende Umfeld für diese eher ungewöhnliche Serie. Dass sie dann doch im Zusammenspiel mit "Cobra 11" zu sehen war, machte auf unfreiwillige Weise deutlich, wie sehr es dem Sender momentan im Serien-Bereich an Alternativen fehlt. Auf Fiction-Chef Philipp Steffens wartet also noch viel Arbeit.

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