Das ZDF denkt offenbar über eine Rückkehr des "Literarischen Quartetts" nach. Knapp 14 Jahre nach Ausstrahlung der letzten regulären Ausgabe soll in den kommenden Woche eine Pilotfolge aufgezeichnet werden. Das ZDF will ein Comeback des Klassikers, der einst nicht zuletzt durch den streitbaren Marcel Reich-Ranicki regelmäßig für Aufsehen sorgte, zwar nicht bestätigen. Allerdings entwickle man derzeit eine neue Literatursendung, bei der es sich wahrscheinlich um ein Gesprächsformat handeln wird, erklärte ZDF-Sprecher Peter Gruhne am Freitag gegenüber dem Medienmagazin DWDL.de.

Die neue Sendung soll die Nachfolge des "Blauen Sofas" antreten, das im Herbst auslaufen wird. Dessen Moderator Wolfgang Herles feiert im kommenden Monat seinen 65. Geburtstag. Spannend sind die Spekulationen um eine Rückkehr des "Quartettes" aber noch aus einem anderen Grund: Dem "Spiegel"-Bericht zufolge will der Mainzer Sender offenbar nur allzu gerne Harald Schmidt als Teil des Ensembles verpflichten. Eine Entscheidung ist aber noch nicht gefallen.

Laut "Spiegel" sei Schmidt zwar von der Idee angetan, habe aber bislang weder zu- noch abgesagt. Vor über einem Jahr hatte der Pay-TV-Sender Sky die "Harald Schmidt Show" eingestellt. Seither machte sich der einstige Late-Night-Talker rar im Fernsehen. Kürzlich moderierte er allerdings im Schweizer Fernsehen vertretungsweise zwei Ausgaben eines Kulturmagazins. So gesehen wäre der Schritt hin zum "Literarischen Quartett" für Schmidt, der seine Intellektualität gerne auch mal öffentlich zelebriert, nicht allzu weit.

ZDF-Programmdirektor soll derzeit aber auch mit weiteren Literaturkritiker, Autoren und Verlegern sprechen, die bei der Bücherdebatte dabei sein sollen. Noch sei unklar, ob es ein festes Quartett geben soll oder - wie einst - eine Dreierrunde, die sich in jeder Sendung einen Gast einlädt, berichtet der "Spiegel". Das ZDF hüllt sich diesbezüglich vorerst in Schweigen: "Die Teilnehmer der Sendung stehen noch nicht fest, weil sich das Format noch in der Konzeptphase befindet", heißt es von Seiten des Senders.