Erstmals in der Geschichte des Eurovision Song Contest wird das Finale des Wettbewerbs am kommenden Samstag zusätzlich auch in einer Fassung mit internationaler Gebärdensprache übertragen. Hierzulande ist die Live-Show aus Wien mit Gebärdendolmetscher im Programm von EinsPlus zu sehen. Darüber hinaus wird diese Version nach Angaben des NDR auch als Livestream im Internet auf eurovision.de zu sehen sein.

Deutschland gehört damit zu den acht Ländern, die den Eurovision Song Contest mit "international sign" ausstrahlen. Diese internationale Gebärdensprache soll die Show für gehörlose Menschen besser erlebbar machen. Unter den Mitgliedern des Dolmetscher-Teams, das die Songs und die Bühnenmoderation entsprechend übersetzt, sind auch Absolventen des Studiengangs "Taube Gebärdendolmetscher" der Universität Hamburg. Auch die beiden Halbfinals waren bei EinsPlus bereits mit mit "international sign" zu sehen.

Über mehrere Wochen hinweg hatten die Gebärdendolmetscher die Songs der insgesamt 40 Teilnehmerländer einstudiert und dabei nicht an einer wörtlichen Übersetzung der Liedtexte gearbeitet, sondern jeweils eine eigene Dramaturgie entwickelt, um Gefühl und Geist der Songs spürbar werden zu lassen. Teamleader und Choreograf ist der hörende österreichische Gebärdensprachdolmetscher Delil Yilmaz, der von zwei gehörlosen Gebärdensprachdolmetschern unterstützt wird.

Thomas Schreiber, Leiter des NDR Programmbereichs Fiktion und Unterhaltung und ARD-Unterhaltungskoordinator: "Zur Untertitelung und zur Audiodeskription des ESC, die wir im Ersten anbieten, ist die Fassung in Gebärdensprache eine gute Ergänzung. Unseren Kollegen vom Österreichischen Rundfunk danke ich für diesen zusätzlichen Beitrag zur Barrierefreiheit." Im Ersten wird es derweil am Samstagabend eine Live-Untertitelung im Videotext sowie eine Audiodiskreption über einen separaten Tonkanal geben.