Die "taz" muss sich nach einer neuen Chefredakteurin umsehen: Ines Pohl wird der linksalternative Tageszeitung den Rücken kehren und heuert stattdessen bei der Deutschen Welle an. Sie wechselt Ende des Jahres ins multimediale Studio des deutschen Auslandssenders in Washington, wo die Deutsche Welle drei Korrespondenten stationiert hat.

Ines Pohl über ihren Wechsel: "Natürlich gibt es in Deutschland keine andere Zeitung, für die ich lieber arbeiten würde, als für die taz. Aber nach sechs Jahren als taz-Chefin wird es Zeit für etwas Neues und ich freue mich sehr, wieder als Korrespondentin zu arbeiten und für die DW nach Washington zu gehen. Die Deutsche Welle steht wie keine andere deutsche Rundfunkanstalt für Internationalität, Innovation und den weltweiten Einsatz für die Pressefreiheit. Und die Möglichkeit, bei der DW Journalismus in seiner ganzen digitalen und interaktiven Bandbreite zu machen, ist für mich reizvoll."

DW-Intendant Peter Limbourg: "Ich freue mich sehr auf die Zusammenarbeit mit Ines Pohl. Sie ist eine herausragende Journalistin, die sehr gut in unser Team passt." Und Programmdirektorin Gerda Meuer lobt: "Ihre Arbeit steht für die Werte, die den Journalismus in der Deutschen Welle ausmachen. Ihr Wechsel zur DW ist ein echter Zugewinn und wird unsere USA-Berichterstattung gerade im kommenden Wahlkampf stärken."

Ines pohl steht seit Juli 2009 als Chefredakteurin an der Spitze der "taz". Im Frühjahr vergangenen Jahres holte sie Andreas Rüttenauer als Co-Chefredakteur an ihre Seite. "In einem komplexen Haus wie der taz spricht viel für ein Doppelpack an der Spitze", so Ines Pohl damals. Bei der "taz" heißt es heute zu Ines Pohls angekündigtem Wechsel nur: "Der fünfköpfige Vorstand der taz, der nach Redaktionsstatut für Angelegenheiten der Chefredaktion zuständig ist, war über diesen Schritt informiert und wird seiner Verantwortung nachkommen. Mit Andreas Rüttenauer, seit 2014 mit Ines Pohl an der Spitze des Blatts, gibt es in der 'taz' eine handlungsfähige Chefredaktion."