Das Referendum in Griechenland hat das ZDF dazu bewogen, seine Polittalkerin Maybrit Illner ausnahmsweise auch am Sonntagabend ins Rennen zu schicken, wo sie sich dem Duell mit Günther Jauch zu stellen hatte, der natürlich einmal mehr ebenfalls die Griechenland-Krise zum Thema hatte. Gelohnt hat sich die Entscheidung des Mainzer Senders zumindest aus Quotensicht nicht: Nur wenige Tage, nachdem es für die beste Quote seit über zwei Jahren reichte, kam das "Maybrit Illner Spezial" um 22:24 Uhr mit 2,25 Millionen Zuschauern nur auf einen Marktanteil von 10,3 Prozent, während "Günther Jauch" von 4,62 Millionen Zuschauern gesehen wurde. Das waren zwar ein paar weniger als zuletzt, doch mit einem Marktanteil von 19,6 Prozent war der scheidende ARD-Talker klarer Marktführer am späten Abend.

Dabei konnte sich Jauch an diesem Wochenende nicht mal auf die gewohnte Stärke des "Tatorts" verlassen. 6,12 Millionen Zuschauer sahen den neuen Fall aus der Schweiz, der der Krimireihe damit die niedrigste Reichweite seit vielen Jahren bescherte. Alleine aufs Hochsommer-Wetter lässt sich das allerdings nicht schieben, immerhin fiel auch der Marktanteil deutlich niedriger aus als für gewöhnlich - angesichts von 21,1 Prozent findet das Jammern jedoch freilich auf hohem Niveau statt. Nach dem "Brennpunkt" kamen allerdings auch in dieser Woche wieder einige Zuschauer abhanden: Die Sondersendung hatte es um 20:15 Uhr nämlich noch auf 7,53 Millionen Zuschauer und einen herausragenden Marktanteil von 27,2 Prozent gebracht.

Stärkster "Tatort"-Verfolger beim Gesamtpublikum war das ZDF, das mit einer "Rosamunde Pilcher"-Wiederholung von 4,76 Millionen Zuschauern eingeschaltet wurde und sich über einen sehr guten Marktanteil von 16,4 Prozent freuen durfte. Fast alle davon blieben direkt danach übrigens beim "heute-journal" dran - umso ärgerlicher für den Sender, dass der Illner-Talk direkt danach mehr als die Hälfte davon einbüßte. Im Ersten blieben derweil auch nach "Günther Jauch" noch 3,40 Millionen Zuschauer vor dem Fernseher, um die "Tagesthemen" zu sehen - das waren mehr als jeder Privatsender zur besten Sendezeit erreichte. Zu später Stunde lag der Marktanteil bei entsprechend tollen 19,6 Prozent. Bei den 14- bis 49-Jährigen verzeichnete Jauch unterdessen mit 11,1 Prozent einen ähnlichen starken Marktanteil wie vor sieben Tagen. "Maybrit Illner" kam auf 5,7 Prozent.

Der Tagessieg ging übrigens auch beim jungen Publikum an den "Brennpunkt", dem 1,85 Millionen 14- bis 49-jährige Zuschauer reichten, um einen Marktanteil von 19,2 Prozent zu erzielen. Der anschließende Schweizer "Tatort" schaffte dann immerhin noch 16,0 Prozent und lag knapp vor der US-Komödie "Voll abgezockt", die bei RTL mit 1,62 Millionen jungen Zuschauern überzeugende 15,7 Prozent Marktanteil erzielte. Die Älteren konnten mit dem Streifen hingegen wenig anfangen: Bei den 14- bis 59-Jährigen fiel der Marktanteil mit 13,1 Prozent schon ein gutes Stück niedriger aus und insgesamt kam "Voll abgezockt" auf nur 2,32 Millionen Zuschauer sowie 8,2 Prozent Marktanteil. ProSieben kam mit "Sherlock Holmes" derweil nicht über 1,76 Millionen Zuschauer sowie unspektakuläre 11,7 Prozent Marktanteil in der klassischen Zielgruppe hinaus.