Statt sich wie sonst wortgewaltig mit den kleineren und größeren Fehlgriffen des Mediums Fernsehen zu beschäftigen, äußerte sich Oliver Kalkofe an diesem Wochenende mit nicht weniger markigen Worten zur gegenwärtigen Hass- und Gewaltwelle gegenüber Flüchtlingen. Sein fast siebenminütiger Kommentar, den Tele 5 am Sonntagabend gegen 20.10 Uhr im Programm zeigte und um 20:15 Uhr über seine Facebook-Seite veröffentlichte, traf dabei offenbar den Nerv: Der Facebook-Statistik zufolge wurde das Video inzwischen drei Millionen mal aufgerufen, fast 100.000 Mal geteilt. Der Eintrag hat insgesamt über zehn Millionen Leute erreicht.

Kalkofe erklärt in dem Video, dass er nun seine Meinung sage, "in der Hoffnung andere zu motivieren, auch nicht länger ihren Mund zu halten und schweigend zuzuschauen, wie sich in unserem Land furchtbare Dinge ereignen, die ich aus dem Geschichtsunterricht, aus Filmen und Büchern kenne, von denen ich mir aber niemals habe träumen lassen, sie einmal selbst miterleben zu müssen." Und weiter: "Es geht darum, dass derzeit Menschen auf der Flucht und um ihr Leben kämpfend in einem für sie fremden Land auf der Suche nach Hilfe von Parolen grölenden Vollidioten gewalttätig bedroht werden. Dass Heime, in denen die ärmsten Schweine, die hier momentan rumlaufen , nur für kurze Zeit in Sicherheit durchatmen sollen, angezündet und niedergebrannt werden - und zwar ganz offensichtlich von den dümmsten Schweinen, die bei uns gerade rumlaufen. (...) Das alles hat nichts mit Kritik oder Meinungsäußerung zu tun. Das ist einfach abartig, widerwärtig, kriminell und beschämend."