Inzwischen ist es schon eine schöne Tradition seit mehr als zehn Jahren: Jörg Pilawa kündigt an, kürzer zu treten, wie vor einigen Jahren schonmal Michael Reufsteck im "Fernsehlexikon" zusammengefasst hat. Kürzlich hat Pilawa das Buch "Bin ich eigentlich bekloppt?: Vom Mut, die richtigen Dinge zu tun" veröffentlicht, in dem er unter anderem darüber schreibt, künftig kürzer zu treten. In einem Interview mit "Bild" erklärte er noch einmal die Gründe dafür.

So sei ihm die Familie inzwischen wichtiger. "Wenn es nur um den Job gegangen wäre, wäre ich nicht vom ZDF zur ARD zurückgekehrt. (...) Für mich ist es ein tolles Gefühl, dass ich jetzt an 350 Tagen morgens neben meiner Frau aufwachen kann. Als ich noch beim ZDF war, hatte ich über 100 Hotelübernachtungen im Jahr." Doch neben diesen persönlichen Gründen, führt er auch eine nachlassende Bedeutung des Fernsehens an: "Die Hoch-Zeit des Fernsehens ist vorbei. Die Jugendlichen schauen die Sendungen im Internet. Wenn früher acht Millionen Zuschauer eine Samstagabendshow verfolgten, kann man heute froh sein, wenn man noch vier Millionen erreicht."

Eine Show, die diese Hürde wohl ohne Mühe nochmal überspringen würde, wäre eine einmalige Neuauflage von "Wetten, dass..?" mit Thomas Gottschalk. Pilawa wettet in seinem Buch, dass es dazu bereits 2016 kommen werde. "Im kommenden Jahr ist es 35 Jahre her, dass 'Wetten, dass..?' zum ersten Mal ausgestrahlt wurde. Das ist doch eine gute Möglichkeit, die Show noch mal aufzulegen. Die Sendung ist eine Marke und für mich die beste Show, die wir im deutschen Fernsehen hatten. Sicher bin ich mir nicht. Ich hoffe aber, dass ich mit der Wette richtig liege". Als Wetteinsatz bietet er an, sich die Haare "herbstblond" zu färben - so der Titel von Thomas Gottschalks Autobiographie.

ZDF-Programmdirektor Norbert Himmler hat allerdings schon mehrfach eine Neuauflage von "Wetten, dass..?" ausgeschlossen. Gegenüber der "Hörzu" sagte er, es gebe seit YouTube und dem 'Supertalent' eben kein Monopol mehr auf Wetttalente. "Natürlich könnte man das Konzept weiter verändern. Aber das wäre eben nicht mehr 'Wetten, dass..?'." Zudem hätten es Live- und Event-Shows derzeit ohnehin schwer. Vor allem aber wäre man in Mainz wohl ganz froh, die unendliche Diskussion über "Wetten, dass..?" während der Lanz-Zeit hinter sich zu lassen.