Die Kabelnetzbetreiber halten an ihrem Ziel fest, das analoge Kabelfernsehen bis Ende 2018 einzustellen. Zuvor hatten die Landesmedienanstalten ihren Digitalisierungsbericht veröffentlicht, aus dem hervorgeht, dass im Juni 2015 bereits 72,5 Prozent der deutschen Kabelfernsehhaushalte digitale Fernsehprogramme nutzen. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht das einer Steigerung um mehr als 15 Prozent und stellt zugleich einen neuen Wachstumsrekord dar. Insgesamt verfügen dem Bericht zufolge 17,93 Millionen Hauhalte über einen Kabelanschluss. Die Zahl sei damit nochmals gestiegen.

"Die neuen Marktzahlen stützen eindrucksvoll unsere Prognose vom Juni im Rahmen der Anga Com: Spätestens zum Jahresende 2018 werden die Voraussetzungen für die Einstellung der analogen Fernsehverbreitung in den deutschen Kabelnetzen vorliegen", sagte Thomas Braun, Präsident des Verbandes Deutscher Kabelnetzbetreiber (Anga). "Schon in den letzten Wochen haben wir für diese Zielmarke für unsere Initiative viel positive Resonanz erfahren: Von den Programmveranstaltern, den Landesmedienanstalten und auch aus der Wohnungswirtschaft. Wir sind voll auf Kurs und werden die Attraktivität des digitalen Kabelfernsehens mit neuen Produktinnovationen kontinuierlich erhöhen."

Gleichzeitig forderte der Verband jedoch mehr Unterstützung vom Gesetzgeber, insbesondere mit Blick auf die aktuelle medienpolitische Diskussion über eine Weiterentwicklung der Plattformregulierung. Diese dürfe "nicht zu einer noch strengeren Reglementierung des digitalen Fernsehens führen", erklärte die Anga. Den Netzbetreibern müsse außerdem der Rechteerwerb für neue digitale TV-Funktionalitäten massiv erleichtert werden. Das gelte für lineare TV-Angebote im IP-Standard aber auch für zeitversetzte Angebote wie netzseitige Videorekorder. Solche Zusatzfunktionalitäten würden das digitale vom analogen Fernsehen abheben und die Digitalakzeptanz zusätzlich beschleunigen.