Funkhaus Europa© rbb
Immer mehr Flüchtlinge kommen nach Deutschland - viele Experten erwarten, dass es bis zum Jahresende mehr als eine Million Menschen sein werden, die hierzulande Zuflucht suchen. Aus diesem Grund haben inzwischen verschiedene Medien eigene Angebote gestartet, die sich gezielt an Flüchtlinge richten. So brachte das Funkhaus Europa schon Mitte September eine eigene Radiosendung an den Start, mit dem Ziel, den Menschen das "Ankommen" zu erleichtern. Das Projekt hört auf den Namen "Refugee Radio" und umfasst Informationen zur aktuellen Situation in Deutschland, aber auch konkrete Service-Themen zu Gesundheit, Recht oder Integration.

Die jeweils aktuelle Ausgabe ist montags bis freitags zwischen 11:55 Uhr und 12:00 Uhr zu hören sowie zwischen 23:55 Uhr und 00:00 Uhr. Darüber hinaus stehen die Folgen auf Soundcloud auch zum Nachhören bereit. Auch NDR Info übernimmt die Sendung, in der die Informationen sowohl auf Englisch als auch Arabisch verbreitet werden. WDR, RBB und Radio Bremen haben zudem diverse für Flüchtlinge relevante Themen auf drei Sprachen auch kompakt auf einer Website gebündelt. Darin geht es etwa um die Ankündigung der Deutschen Post, Praktikumsplätze für Flüchtlinge zur Verfügung stellen zu wollen, aber auch um die jüngste Einigung zwischen Bund und Ländern.

Marhaba - Ankommen in Deutschland© n-tv
Frisch gestartet ist am Freitag zudem ein Projekt des Nachrichtensenders n-tv: Es nennt sich "Marhaba - Ankommen in Deutschland" und soll fortan zunächst einmal wöchentlich praktische Anleitungen zum Leben in Deutschland bieten. Die Ausgaben erscheinen jeweils in zweifacher Ausfertigung - in arabisch mit arabischen Untertiteln und in arabisch mit deutschen Untertiteln. Moderiert werden die rund fünfmüntigen Clips von Constantin Schreiber, der fließend arabisch spricht und in der Sendung nicht nur auf deutsche Besonderheiten eingeht, sondern auch auf Menschen trifft, die sich bereits gut in Deutschland integriert haben.

So kommt in der Premieren-Folge ein junger Mann namens Aiman zu Wort: Er lebt seit neun Jahren in Deutschland und arbeitet derzeit in Berlin. Mit Schreiber spricht er auch über seinen schwierigen Start sowie deutsche Eigenheiten. Aiman erzählt etwa über die zahlreichen Ampeln, an die sich die Deutschen in der Regel halten, oder die große Auswahl an Brotsorten. In den kommenden Wochen soll es in "Marhaba" unter anderem um Religion in Deutschland, Fremdenfeindlichkeit, Erwartungen, Kleidung, Sex und deutsche Behörden gehen.

Deutsche Welle© DW
Unterdessen haben sich die Deutsche Welle und die ARD-Landesrundfunkanstalten auf eine enge Kooperation bei der Berichterstattung über Flüchtlinge verständigt. So soll der bereits bestehende Austausch von Sendungen und Beiträgen intensiviert werden. Die DW hat beispielsweise Erklärfilme des WDR zum politischen System der Bundesrepublik ins Arabische übersetzt. Sie werden bei der DW auf den speziellen Onlineseiten für Flüchtlinge zu sehen sein. Dort sollen Asylsuchende auch mit nützlichen Informationen über kulturelle Eigenheiten in Deutschland und das politsiche System versorgt werden.

In zehn Sprachen - unter anderem Arabisch, Dari, Paschtu und Farsi - will die DW ein Einstiegsportal zu kostenlosen Deutschkursen anbieten. Hier können die Flüchtlinge leicht und in ihrer Sprache zu den Deutschkursen für Anfänger und Fortgeschrittene kommen. Auch über die App des Senders will man Flüchtlingen und Asylbewerbern einen möglichst einfachen Zugang zur deutschen Sprache bieten.