Im Oktober vergangenen Jahres erteilten die Ministerpräsidenten der Länder den Plänen von ARD und ZDF, einen linearen Jugendkanal zu starten, eine Absage - und beauftragten sie stattdessen mit der Entwicklung eines Online-Angebots für die jüngeren Zielgruppen. Fast ein Jahr ist seitdem vergangenen, in dem ein Konzept erarbeitet und den Politikern im Juni vorgelegt wurde. Auf ihrer jüngsten Konferenz in Bremen haben die Länderchefs auf Basis dieses Konzepts nun grünes Licht gegeben.

Dies sei "ein guter Tag für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk", so die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer, die zugleich auch Vorsitzende der Rundfunkkommission der Länder ist. Das letzte Wort gesprochen ist aber auch jetzt noch nicht: Die Beauftragung erfolgt durch den Staatsvertrag, dem die Parlamente aller Bundesländer einzeln zustimmen müssen. Darauf weist auch der ARD-Vorsitzende Lutz Marmor hin: "Das Junge Angebot nimmt Kontur an. Der heutige Beschluss ist eine sehr erfreuliche Nachricht und ein weiterer wichtiger Schritt hin zum gemeinsamen Online-Angebot von ARD und ZDF. Jetzt müssen noch die 16 Landesparlamente den Weg frei machen. Was länge währt, wird endlich gut." Los gehen soll's dann voraussichtlich nach einem weiteren Jahr.

Nicht in den Jubelchor einstimmen will wenig überraschend der Privatsenderverband VPRT und sein Vorstandsvorsitzender Tobias Schmid: ""Es ist kein Geheimnis, dass der VPRT sowohl das Verfahren zur Beauftragung des Jugendangebots als auch den Konkretisierungsgrad für suboptimal hält. Wir werden nun prüfen, inwieweit den systematischen und wettbewerblichen Bedenken der privaten Medien durch die jetzt vorliegende Fassung der Auftragsnorm und der Negativliste Rechnung getragen wurde. Wir werden hierzu auch noch einmal das direkte Gespräch mit den Anstalten suchen."

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