Kai Gniffke bleibt fünf weitere Jahre Chefredakteur von ARD-aktuell und wird in dieser Funktion also auch in Zukunft die "Tagesschau" verantworten. "Ein großer Vertrauensvorschuss" sei das, schreibt Gniffke nun im "Tagesschau-Blog" und gibt in diesem Zusammenhang einen kleinen Einblick in die Pläne, die er bis 2020 mit der "Tagesschau" hat. "Die sozialen Medien werden einen deutlich größeren Stellenwert bei der Nachrichtenvermittlung bekommen. Deshalb wird es unsere Aufgabe sein, unsere Präsenz im linearen TV stark zu halten und gleichzeitig denjenigen Menschen ein Nachrichtenangebot zu machen, die nicht um 20 Uhr auf dem Sofa sitzen", so Gniffke.

Es wird daher neue Video-Angebote geben, "die eine Ästhetik und Ansprache haben, die der jeweiligen Plattform angemessen ist", kündigt der Chefredakteur an. "Und dazu werden wir uns trauen, unter der Marke Tagesschau auch mal etwas auszuprobieren und uns der Kritik der Nutzerinnen und Nutzer aussetzen." Was genau es damit auf sich hat, lässt der "Tagesschau"-Chef allerdings offen. Gleichzeitig stellt er in Aussicht, die "Tagesschau" inhaltlich weiterentwickeln zu wollen. Sie bleibe jedoch den "harten", also politischen Themen verpflichtet. "Aber die Entwicklung zu mehr Erklärung und Hintergrund wird weitergehen", verspricht Gniffke. "Deshalb werden wir nicht mehr so viele Themen behandeln können wie früher, aber hier ist weniger aus meiner Sicht manchmal mehr."

Auch optisch sei die Entwicklung mit der Einführung des neuen "Tagesschau"-Studios nicht abgeschlossen. "Wir wollen mehr zeigen, als Sprecher hinter einem Tisch mit kleinen Abbildungen im Hintergrund", schreibt der Chefredakteur von ARD-aktuell im Blog. Tatsächlich gibt es derzeit in der Hauptausgabe zwischen dem Beginn und dem Ende der Sendung nur eine einzige Kamera-Einstellung im Studio. Die mehr als neun Millionen Zuschauer, die Abend für Abend einschalten, scheint das allerdings kaum zu stören.

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