Der Umsatz der audiovisuellen Medienunternehmen in Deutschland wird in diesem Jahr erstmals die Marke von zehn Milliarden Euro durchbrechen. Das geht aus der aktuellen Marktprognose des Privatsender-Verbandes VPRT hervor, die zum Auftakt der Medientage München veröffentlicht wurden. Erwartet wird ein Wachstum von 5,5 Prozent sowie ein Umsatz in Höhe von insgesamt 10,2 Milliarden Euro. Für die Fernsehwerbung wird ein Netto-Wachstum von 2,5 Prozent auf 4,4 Milliarden Euro prognostiziert - das Fernsehen bleibt damit auch weiterhin der stärkste Umsatzträger im deutschen Werbemarkt.

Für das Pay-TV prognostiziert der VPRT ein Wachstum von 8,3 Prozent. Die Umsätze im SVoD-Bereich, in dem etwa Netflix und Amazon unterwegs sind, sollen um rund 17 Prozent steigen, spielen im Vergleich zum klassischen Bezahlfernsehen aber auch weiterhin nur eine untergeordnete Rolle. Insgesamt ergibt sich für Pay-TV und Paid-VoD ein erwartetes Umsatzwachstum von 8,5 Prozent auf rund 2,4 Milliarden Euro - einschließlich digitaler Videoverkäufe wird sogar mit rund 2,5 Milliarden Euro gerechnet. Für die Radiowerbung geht der Verband unterdessen nur von einem minimalen Anstieg von 0,3 Prozent auf etwa 750 Millionen Euro gerechnet.

VPRT-Prognose 2015© VPRT

"Damit stellen die Unternehmen der audiovisuellen Medien eindrucksvoll ihr Leistungsvermögen sowie ihre zentrale Rolle als ein Motor der deutschen und europäischen Kreativindustrie heraus", sagte der VPRT-Vorstandsvorsitzende Tobias Schmid mit Blick auf die Prognose. Geschäftsführer Claus Grewenig: "Die aktuellen Zahlen verdeutlichen die hohe volkswirtschaftliche Relevanz unserer Branche, deren positive Entwicklung damit auch zu einem wirtschaftspolitischen Anliegen wird. Dabei wird die künftige Wettbewerbsfähigkeit der Medienunternehmen am Standort Deutschland angesichts des zunehmendem internationalen Wettbewerbs vor allem von der Schaffung fairer Wettbewerbsbedingungen abhängen."

Für die Jahre 2016 bis 2021 wird derweil mit einer deutlich steigenden Nachfrage nach professionellen Radio- und Audio- sowie TV- und Bewegtbildinhalten gerechnet, erklärte der VPRT. Die Reichweiten sollen zudem durch die Einführung konvergenter Messmodelle künftig vollständiger abgebildet werden, so dass weitere Marktanteilsgewinne für die audiovisuellen Medien im Werbemarkt erwartet werden. Eine anhaltende positive Umsatzentwicklung werde auch in den Segmenten Pay-TV, Paid-Audio- und Video-On-Demand sowie Teleshopping erwartet.