Inspiriert von der Aufstellung der britischen Sky-Kollegen sortiert Sky Deutschland sein Programmangebot neu und will damit gezielt Serien-Fans künftig ein schlüssigeres Angebot machen. Am Donnerstagmorgen veröffentlichte der Pay-TV-Anbieter seine neue Paketstruktur für stationäre Abos sowie eine kluge Überarbeitung seines Sky Online-Angebots für Kunden in Deutschland und Österreich vor. In diesem Zuge schafft Sky außerdem zwei eingeführte Marken ab, wie es die Kollegen vom „Kontakter“ bereits im Juli vermeldeten. Während Sky Anytime schlicht in Sky on Demand umgetauft wird, schafft man weniger als zwei Jahre nach der Einführung von Snap by Sky das Billig-Angebot ab.

Zentrale Änderung: Der Sky-eigene Seriensender Sky Atlantic HD ist nicht länger Teil des Film-Pakets. Er wandert im Zuge der Umsetzung der neuen Paketstruktur im November ins neue Basis-Paket Sky Entertainment. Künftig bietet Sky zwei Basis-Pakete: Aus dem bisherigen Sky Welt wird Sky Starter für 16,99 Euro und Sky Entertainment kostet 21,99 Euro im Monat. Eines dieser beiden Pakete ist nötig, um die weiteren drei Premium-Pakete Cinema (früher Film), Sport und Fußball-Bundesliga dazu zu buchen. Im Zuge der klareren Trennung wandern TNT Film, Kabel Eins Classics und Kinowelt.TV von den Einstiegspaketen ins Premium-Paket Cinema.

Der Unterschied zwischen Sky Starter und Sky Entertainment: Im fünf Euro teureren Paket ist Sky Atlantic dabei sowie alle anderen Sender ebenso in HD. Und noch etwas: Sky führt auch in Deutschland das Label Sky Boxsets ein. Gemeint ist damit im Wesentlichen der Abruf ganzer Staffeln von Serien im On Demand-Angebot (früher Anytime) sowie Sky Go. Das Label nutzt Sky in UK schon länger - mehr als ein Menüpunkt in der Navigation von on Demand bzw. Go ist damit nicht gemeint. Der Zugriff auf diesen Serien-Fundus ist Sky Entertainment-Abonnenten vorbehalten.

Bestandskunden haben übrigens die Wahl, ob sie im Rahmen ihrer Vertragslaufzeit in die neue Paketstruktur wechseln oder die bisherige beibehalten möchten. Das sollten sich einige Sky-Abonnenten auch genau überlegen: Während der Einstieg in das Sky-Angebot für Serienfans günstiger wird, wird der Zugriff auf das Gesamtangebot von Sky teurer: Bislang kostete etwa die Kombi aus Sky Welt und dem Sky Film-Paket 35,99 Euro. Wer das gleiche Programmangebot in Zukunft haben möchte, zahlt 40,99 Euro - es sei denn man schenkt sich Sky Atlantic HD sowie die HD-Qualität im Basis-Paket und steigt mit Sky Starter ein.

Doch weitaus spannender als die Anpassungen bei stationären Abos ist das neue Angebot von Sky Online. Statt Starter- oder Film-Paket gibt es künftig Entertainment und Cinema. Analog zum stationären Angebot wandert auch hier Sky Atlantic aus der Filmwelt rüber zum Entertainment. Für 9,99 Euro bietet das Entertainment-Paket von Sky Online Serienfans künftig die Inhalte von TNT Serie, TNT Glitz, Fox und RTL Crime sowie Sky Atlantic und Sky Box Sets. Weiterhin gehören auch die Disney-Sender Junior und XD sowie die Dokusender Spiegel Geschichte und National Geograhpic und Sky Sport News dazu. Der Haken: Nur einige Inhalte jedoch werden in HD verfügbar sein.

Dennoch: Zum Preis von 9,99 Euro bietet Sky damit erstmals ein zumindest preislich und inhaltlich konkurrenzfähiges Produkt zu SVoD-Konkurrenten wie Netflix und Amazon Prime. Bislang hatte Sky hier eine Zwei-Marken-Strategie: Doch weder das hochpreisige Sky Online noch das Billigangebot Snap by Sky wirkten überzeugend. Im Zuge der Veränderungen bei Sky Online wird aus dem Film-Paket für 19,99 Euro das Cinema-Paket ohne Sky Atlantic für 14,99 Euro. Auch der Preis für das Supersport-Tagesticket wird um fünf Euro auf 14,99 Euro gesenkt. Snap by Sky wird eingestellt. Die Angebote gehen in Sky Online auf. Welche Anschlusskonditionen bestehenden Snap by Sky-Nutzern gemacht werden, ist noch unklar.

Für Carsten Schmidt, CEO Sky Deutschland, steht das umgebaute Angebot des stationären Sky sowie der Online-Angebote unter dem Motto „smart und komfortabel“. Höhere Preise für einige Kunden mit Premium-Paketen betont er natürlich nicht. Strategisch wichtiger ist aber trotz dem zu erwartetenden Unmut zweifelsohne die jetzt gefundene Antwort auf den von Netflix und Amazon aufgedrängten Preiskrieg im VoD-Segment.