Die Deutsche Welle will sparen - und hat bei diesem Vorhaben die Renten für ehemalige Mitarbeiter des staatlichen Auslandsrundfunks ins Visier genommen. "Unser Ziel ist, die Rentenzahlungen an den öffentlichen Dienst anzugleichen", kündigte Verwaltungsdirektorin Barbara Massing im "Handelsblatt" an. Gleichzeitig sollen die Renten in Zukunft von den Gehaltssteigerungen entkoppelt werden. "Wir wollen, dass die nach dem alten Versorgungssystem zugesagten Renten, die wesentlich höher liegen als die heutigen Rentenzusagen, jährlich nur ein Prozent steigen. Das aber verlässlich", so Massing.

Die gute Rentenversorgung insbesondere der Alt-Versorgten belaste den Bundeszuschuss für den Sender zunehmend. Von den 284 Millionen Euro, die die Deutsche Welle im nächsten Jahr von der Bundesregierung erhält, gehen mehr als 36 Millionen Euro in die Rentenzahlungen. Durch die Begrenzung der Altersversorgung sollen "Freimittel für das Programm" geschaffen werden, heißt es von Seiten des Senders. Derzeit ist die Deutsche Welle Teil des Tarifverbundes der ARD - und daran soll sich nach Ansicht vieler Mitarbeiter auch nichts ändern. Die Gewerkschaften wehren sich bereits gegen das Vorhaben.

Sollte sich die DW mit ihren Plänen durchsetzen, hätte das womöglich auch eine Signalwirkung auf die ARD, die selbst unter den hohen Kosten für die Altersversorgung früherer Mitarbeiter leidet.