Das ZDF wird die laufende Beitragsperiode ohne ungedecktes Defizit abschließen. Am Freitag hat der Fernsehrat den Haushaltsplan für das kommende Jahr geneimigt. Dieser geht von Aufwendungen von 2,255 Milliarden Euro aus, denen Erträge von insgesamt 2,21 Milliarden Euro gegenüberstehen. Von diesen werden 117,8 Millionen Euro einer Sonderrücklage zugeführt, weil dieser Bertrag über den von der KEF anerkannten Finanzbedarf hinausgeht und dem Sender somit nicht zur Verfügung steht. Der Haushaltsplan schließt daher mit einem Fehlbetrag von rund 50 Millionen Euro, der jedoch durch die Ergebnisrücklage gedeckt sei. 

ZDF-Intendant Thomas Bellut betonte, dass die Personalkosten des ZDF zu einem großen Teil eigentlich Programmkosten seien. In der öffentlichen Diskussion werde oft der Eindruck erweckt, es handele sich um reine Verwaltungskosten. "Das ist nicht richtig. Das ZDF ist keine Abspielstation wie Netflix. Unser Programm von 'aspekte' bis zum 'heute-journal' wird von Menschen - Redakteuren, Reportern, Kameraleuten, Cuttern - gemacht", sagte Bellut, der sich zugleich darüber freute, dass das ZDF nun schon zum vierten Mal in Folge das meistgesehene Programm sein wird.

Mit Blick in die Zukunft hofft der Intendant dennoch auf mehr Geld. "Für die 2017 beginnende nächste Beitragsperiode haben wir gegenüber der KEF eine maßvolle Anmeldung abgegeben, die selbst bei voller Anerkennung keine Anpassung der Beitragshöhe notwendig machen würde", sagte Thomas Bellut. "In einer Zeit, in der die Bedeutung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks zunimmt, brauchen wir aber auch die Mittel und das Personal, um unseren Auftrag erfüllen zu können."

Unterdessen hat sich der ZDF-Fernsehrat auf seiner jüngsten SItzung auch mit der Flüchtlingsberichterstattung des ZDF beschäftigt und dem Sender eine sachliche, hintergründige und vielfältige Berichterstattung attestiert. Auch die Fragen und Probleme zur Möglichkeit der Integration würden kritisch dargestellt. "Das ZDF beschönigt hier nichts. Kritiker, die einzelne Beiträge rausgreifen und eine einseitige Berichterstattung unterstellen, verschließen die Augen vor der Vielfalt der Programme, teilweise bewusst und mit dem Ziel, Stimmung gegen Flüchtlinge zu
machen", sagte der ZDF-Fernsehratsvorsitzende Ruprecht Polenz.

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