Bereits ab dem kommenden Dienstag wird das arabischsprachige Programm der Deutschen Welle auch problemlos in Westeuropa per Satellit verbreitet, wie die der deutsche Auslandssender am Sonntagabend verkündete. Dazu kooperiert die Deutsche Welle mit dem Satellitenbetreiber SES, über dessen Astra-Flotte auch nahezu alle deutschen Fernsehsender ihre Programme über Satellit ausstrahlen. Das bislang in Deutschland nur per Livestream im Web empfangbare Programm DW Arabia wird ab Dienstag, den 15. Dezember 2015, rund um die Uhr über den Satelliten Astra 1M auf der Orbitalposition 19,2 Grad Ost ausgestrahlt. Die Kapazitäten stellt SES zwölf Monate lang kostenlos zur Verfügung.

Zunächst wird über Astra das Regelprogramm ausgestrahlt, welches bereits seit langer Zeit im arabischen Raum veranstaltet wird und seinen Schwerpunkt auf Information, Verständigung und Kulturaustausch gelegt hat. In Zukunft ist allerdings bereits eine sukzessive Anpassung des Programms zu einem Integrations- und Informationskanal für Geflüchtete geplant. Laut Deutscher Welle soll das Programm dabei an Interessen und Bedürfnissen der Zielgruppen hierzulande angepasst werden, wofür man auch auf Zulieferungen deutscher und europäischer Partner setzt. Der DW schwebt beispielsweise ein fernsehgerechtes Angebot an Deutschkursen vor, womit man den Sender in gewisser Weise in Richtung des von CSU-Generalsekretär Andreas Scheuer im Oktober von ARD und ZDF geforderten "Deutschen Integrationsfernsehens" umbaut (DWDL.de berichtete).

"Dank SES sind wir in der Lage, Flüchtlingen und allen Interessierten aus der arabischen Region ein hochwertiges TV-Angebot zur Verfügung zu stellen. Es ist uns ein wichtiges Anliegen, den Menschen europäische Werte zu vermitteln und Zugang zu verlässlichen Informationen aus deutscher Perspektive, und zwar zunächst in ihrer Muttersprache, zu verschaffen", erklärt DW-Intendant Peter Limbourg am Abend. "Damit leistet die DW auch einen Beitrag zu einer ersten gesellschaftlichen Teilhabe der Flüchtlinge in Deutschland".

"Wir sind im europäischen Raum einer der Marktführer und sehen uns in der Pflicht, Kunden mit guten, additiven Angeboten zu versorgen. Gleichzeitig wollen wir zeigen, wie wichtig uns soziales Engagement ist", ergänzt Norbert Hölzle, bei SES Senior Vice President Commercial Europe. "Wir wollen mit diesem Projekt etwas zur besseren Information und Integration der Flüchtlinge beitragen. Die Deutsche Welle ist ein idealer Partner, weil sie als international ausgerichtetes Medienunternehmen einen guten Ruf als fairer und neutraler Vermittler hat."