Claus Kleber hat sich für die Wortwahl in der Anmoderation des Jahresrückblicks im "heute-journal" entschuldigt. "Europa ist zusammen geblieben, die deutsche Wirtschaft brummt, in der Flüchtlingskrise merkt Deutschland verblüfft, wozu es fähig ist. Hilfsbereitschaft, Empathie, Willkommen stellen in den Schatten, was Fremdenfeinde, Nationalisten und Zweifler auf die Straße bringt", sagte Kleber Ende Dezember und zog damit unter anderem den Zorn des "Spiegel Online"-Kolumnisten Jan Fleischhauer auf sich.

"Wer außerhalb der ZDF-Nachrichtenredaktion hätte gedacht, dass 'Zweifler' die Steigerungsform von 'Nationalist' und 'Fremdenfeind' sein könnte?", fragte Fleischhauer nach der Ausstrahlung in seiner Kolumne und ergänzte: "Wenn ich zu 'Fremdenfeind' einen Superlativ wählen müsste, würde mir 'Nazi' einfallen oder, meinetwegen, 'rechte Dumpfbacke'. Ich hielt 'Zweifler' bislang für eine neutrale Bezeichnung, die einen als Journalisten eher schmückt."

In der ARD-Talkshow "Hart aber fair", die sich am Montag mit der Frage befasste, was "man bei uns noch alles sagen" dürfe, kam nun auch noch einmal Klebers Jahresrückblicks-Moderation zur Sprache. Auf Nachfrage der "Hart aber fair"-Redaktion gab Kleber darin einen Fehler zu. "Jan Fleischhauer hat recht. Das war fahrlässig moderiert", so der ZDF-Moderator. "Ich wollte diejenigen, die einfach anpacken, herausheben gegenüber denen, die nichts zur Lösung beitragen - aus welchen Gründen auch immer. Daraus wurde scheinbar eine Gleichstellung von Hassern und Zweiflern. Ein Fehler und ein Eigentor. Zweifler bin ich selbst. Schon beruflich."

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