Das Verwaltungsgericht Hannover hat sich am Donnerstag mit dem RTL-Dschungelcamp befasst. Konkret geht es um eine Produktplatzierung aus dem Jahr 2014, an dem sich die niedersächsische Landesmedienanstalt störte. Nach Ansicht der Medienhüter haben sich die Camper damals in einer längeren Sequenz nach gewonnener Schatzsuche etwas zu sehr über die Pickup-Riegel von Bahlsen gefreut. Das sah auch das Gericht so: Das Produkt sei in unzulässiger Weise hervorgehoben worden worden, urteilten die Richter nun.

Zwar erlaube der Rundfunkstaatsvertrag im vorliegenden Zusammenhang die Produktplatzierung sogar im Sinne einer starken Hervorhebung - die Abgrenzung zur klassischen Werbung sah das Gericht jedoch als überschritten an. Eine Herausstellung gilt demnach als "zu stark", wenn der Werbezweck das Sendungsgeschehen dominiere und der natürliche Handlungsablauf ihm gegenüber in den Hintergrund gerückt sei. Genau das war im vorliegenden Ausschnitt von "Ich bin ein Star - Holt mich hier raus!" offensichtlich der Fall.

Die ersten Szenen der Produktplatzierung hätten den programmatisch-dramaturgischen Zusammenhang noch gewahrt. Dies gelte für die Verwendung des Produkts als Belohnung für die hungrigen Kandidaten ebenso wie für den Jubel der Akteure bei Öffnung der Truhe. Auch die Einzelaufnahmen der Kandidaten beim "genüsslichen" Verzehr der Kekse hätten noch nicht gegen das Übermaßverbot verstoßen. Die Grenze zur unzulässigen Produktplatzierung sei jedoch mit den nachfolgenden Äußerungen einzelner Kandidaten zum Produkt im so genannten "Dschungeltelefon" und aus dem Off überschritten worden.

Es war 2014 übrigens bereits das dritte Mal, dass RTL die Werbeform des Product Placements im Dschungelcamp umsetzte - sowohl in den Jahren davor als auch danach gab es jedoch keinerlei Beanstandungen. "Obwohl das Placement in weiten Teilen zulässig ausgestaltet war, überschritten einzelne Äußerungen aus Sicht des Gerichts das zulässige Maß. Sobald uns die Begründung im Detail vorliegt werden wir sie prüfen und über weitere Schritte entscheiden", sagte RTL-Sprecher Christian Körner am Donnerstag gegenüber dem Medienmagazin DWDL.de.