Wie es sich anfühlt zu gewinnen, weiß Jamie-Lee Kriewitz nur allzu gut: Erst wenige Tage vor Weihnachten setzte sich die 17-Jährige in der fünften Staffel von "The Voice of Germany" durch. Nun kann der Schützling von Smudo und Michi Beck bereits den nächsten Erfolg feiern: Am Donnerstagabend wurde Kriewitz von den Zuschauern der ARD-Show "Unser Lied für Stockholm" nämlich zur deutschen Vertreterin für den Eurovision Song Contest gewählt.

Im zweiten Durchgang setzte sie sich mit 44,5 Prozent der Stimmen gegen Alex Diehl und Avantasia durch. Der eingängige Pop-Titel "Ghost", mit dem Jamie-Lee Kriewitz im Mai in Stockholm antreten wird, ist übrigens ihr Siegersong aus "The Voice". In der Vergangenheit brachte der es immerhin auf Platz 11 der deutschen Single-Charts - gut möglich, dass es nach dem Sieg beim ESC-Vorentscheid noch einmal nach oben gehen wird. Vergleiche mit Lena Meyer-Landrut, die sechs Jahre zuvor auf derselben Bühne ihr Ticket für den Grand Prix löste, stören die ebenfalls aus Hannover stammende Jamie-Lee Kriewitz übrigens nicht, wie sie betonte.

Wichtiger noch: Kriewitz ist tatsächlich gewillt, für Deutschland zu singen. "Natürlich nehme ich die Wahl an. Ich habe unglaublich viel Bock darauf, nach Stockholm zu fahren", sagte die Sängerin mit Hang zu extravagantem Kopfschmuck im Anschluss an die Show auf der Pressekonferenz in Köln und spielte damit auf den überraschenden Rückzieher des Vorjahres-Siegers Andreas Kümmert an. Damals musste kurzfristig die Zweitplatzierte Ann Sophie für Deutschland antreten - bei der Show in Wien landete sie jedoch zusammen mit dem österreichischen Vertreter ohne Punkte auf dem letzten Platz.

Aber auch die diesjährige Vorauswahl kam nicht ohne Probleme aus: Ursprünglich hatte der NDR nämlich geplant, Xavier Naidoo zum Eurovision Song Contest zu schicken. Nach massiver Kritik - auch innerhalb der ARD - wurde der Vorschlag jedoch zurückgezogen und stattdessen ein Vorentscheid nach altbekanntem Muster umgesetzt. Das Interesse daran war durchaus groß: Knapp 1,9 Millionen Stimmen wurden nach Angaben von ARD-Unterhaltungskoordinator Thomas Schreiber abgegeben und damit rund 400.000 mehr als vor einem Jahr.