Die Europäische Rundfunkunion EBU hat Konsequenzen aus dem jahrelangen Zahlungsverzug des öffentlich-rechtlichen rumänischen Senders Televiziunea Română (TVR) gezogen. Wie die EBU bereits Ende vergangener Woche mitteilte, seien seit Januar 2007 Schulden in Höhe von 16 Millionen Schweizer Franken aufgelaufen, was umgerechnet etwas mehr als 14,5 Millionen Euro entspricht.

Seit 2010 habe es zahlreiche Versuche gegeben, eine Restrukturierung der Schulden vorzunehmen und einen Zahlungsplan aufzustellen, die aber jeweils nicht eingehalten worden warne. Allein in diesem Jahr habe sich die EBU vier Mal an die rumänische Regierung gewandt, ohne jedoch eine Antwort zu erhalten. Als nun auch die letzte Frist ergebnislos verstrich, griff die EBU nun zu diesem in der Geschichte bislang einmaligen Mittel und schloss TVR von allen gemeinsamen Projekten und Services aus. Dies sei nötig, weil durch die kontinuierliche Verschuldung einzelner auch die finanzielle Stabilität der gesamten EBU gefährdet werde.

Bemerkbar machen wird sich das schon beim Eurovision Song Contest, der von TVR nicht mehr übertragen werden darf und an dem der bereits bestimmte rumänische Künstler Ovidiu Anton auch nicht teilnehmen darf. TVR kann aber auch beispielsweise nicht mehr am Nachrichten-Austausch der EBU teilnehmen oder auf die von der EBU gemeinschaftlich erworbenen Sportrechte zurückgreifen. Die anstehende Fußball-EM ist davon nicht betroffen, für diese liegen in Rumänien die Rechte ohnehin bei einem anderen Anbieter.