Wenig Bewegung an der Spitze des Frische-Index im April - aber trotzdem ein Führungswechsel: Das Erste lag diesmal beim Anteil an Free-TV-Premieren und Erstausstrahlungen im Abendprogramm zwischen 20:15 Uhr und 0 Uhr, das wir einmal monatlich für unseren "Frische-Index" auswerten, hauchdünn vor dem ZDF, ebenfalls nicht weit dahinter folgte wieder RTL mit dem - wie üblich - geringsten Wiederholungsanteil unter den Privatsendern. Immerhin etwa drei Viertel des Abendprogramms besteht dort aus frischem Programm.

Bei ProSieben waren es immerhin noch rund zwei Drittel des Programms, das mit Free-TV-Premieren und Erstausstrahlungen bestritten wurden - der höchste Anteil seit September vergangenen Jahres. Ansonsten schaffte es nur noch Vox über die 50-Prozent-Marke. Selbst Sat.1 füllte aber schon mehr als die Hälfte seines Programms mit dem Aufguss alter Ware. Wie schon im März war bei Vox auch im April der Wiederholungsanteil übrigens wieder signifikant geringer als ein Jahr zuvor, bei RTL II hingegen waren spürbar mehr Wiederholungen zu sehen als noch im April 2015.

DWDL.de-Frische-Index - April 2016

  FIX-Punkte
April 2016
Vergleich
zum Vormonat
Vergleich
zum März 2015
Das Erste
81 von 100
-2
+3
ZDF
80 von 100
-3 -6
RTL
76 von 100
+1 +3
ProSieben
66 von 100
+6
+6
Vox
52 von 100
-4
+16
Sat.1 48 von 100 -9
-3
RTL II
42 von 100
+/-0
-13
kabel eins
33 von 100
+3 +8

Zum Schluss wie immer ein paar Anmerkungen zu den Daten: Über die Qualität des Programms sagt der Anteil der Erstausstrahlungen natürlich nicht unbedingt etwas aus, doch es ist trotzdem eines von mehreren Indizien, mit welchem Aufwand ein Programm derzeit betrieben wird. Zu beachten ist zudem: Der Frische-Index gibt einen Trend an, bildet die Situation aber nicht ganz genau ab. So gibt es beispielsweise einen systembedingten "Nachteil" für Das Erste und das ZDF: Aufgrund der Werbefreiheit müssen sie mehr eigenes Programm produzieren, um die Zeit zu füllen, während die Privatsender einen gar nicht so geringen Teil des Abends mit Werbeblöcken füllen. Eine Stunde Erstausstrahlung ohne Werbung im Ersten haben wir aber genauso gewertet wie eine Stunde Erstausstrahlung bei den Privaten mit Werbung. Dazu kommt, dass einige Privatsender tendenziell etwas weniger Werbung zeigen als andere - so etwa Vox, das Serien anders als beispielsweise RTL nicht immer bis zu einer festen Anfangszeit um "viertel nach" streckt.