"Maxdome ist bunt wie ein Regenbogen - und das ist auch gut so": Mit diesen Worten ist ein Blogeintrag überschrieben, den die Online-Videothek am Dienstag veröffentlicht hat. Ganz offensichtlich sieht sich Maxdome gezwungen, sich noch einmal detaillierter zur jüngst bekannt gewordenen Reduzierung homosexueller Inhalte zu äußern. Der Vorwurf, die Entfernung einiger Queer-Inhalte stehe im Zusammenhang mit einem diskriminierenden Familienbild, entbehre jeder Grundlage, heißt es in dem Beitrag.

"Die Behauptungen sind für uns absolut inakzeptabel, sie sind haltlos und stehen nicht ansatzweise im Einklang mit den Geschäftsgrundsätzen und Werten des Managements und der Mitarbeiter von maxdome. Auf den Punkt gebracht: Sie sind absurd", schreiben die drei Geschäftsführer Marvin Lange, Filmon Zerai und Dennis Zentgraf - "im Namen aller Maxdome-Mitarbeiter", wie es am Ende ausdrücklich heißt. Den Familienbegriff definiere man "ganz unabhängig von Geschlecht, Hautfarbe oder sexueller Orientierung". Man behalte sich "rechtliche Schritte gegen jegliche Falschaussagen vor, die uns ein diskriminierendes Familienbild unterstellen".

Zugleich betonte die Maxdome-Geschäftsführung noch einmal, was das Unternehmen schon am Wochenende mitteilte. So sei der Wegfall der Inhalte auf kommerzielle Beweggründe zurückzuführen, "die auf einer vergleichsweise geringen Nachfrage der entsprechenden Inhalte basieren", heißt es. Im Zuge eines regulären Portfolio-Managements habe man die Verträge mit einer Reihe von Lizenzgebern gekündigt, darunter auch 'Pro-Fun Media' und 'Salzgeber', die in erster Linie für Queer-Inhalte standen. Der Geschäftsführer von Pro-Fun Media hatte erklärt, Maxdome wolle sein Programm "mehr oder ausschließlich auf Familien ausrichten".

Doch auch in Zukunft möchte die Online-Videothek ihr Queer-Angebot auf Maxdome aufrechthalten, betonten die Geschäftsführer der Online-Videothek. Diese Titel seien künftig aber nicht mehr unter einer gesonderten Kategorie gelistet, sondern ihrem jeweiligen Genre zugeordnet. "Eine Komödie ist und bleibt eine Komödie - ganz unabhängig von der Sexualität der Hauptdarsteller", erklärten die Maxdome-Verantwortlichen in ihrem Blogeintrag. "Ob wir für ein Genre eine eigene Kategorie aufsetzen oder eben auch wieder auflösen, entscheidet alleine die Nutzung in diesen Rubriken. Wenn das irgendetwas nicht ist, dann eine queer-Frage. Dass die Auflösung dieser Kategorie überhaupt ein Thema ist, verwundert uns schon sehr."

Womöglich ist es aber ohnehin weniger die Auflösung der Kategorie, über die sich einige Nutzer wundern, sondern vielmehr die Auflösung der Verträge mit Anbietern, die ihren Schwerpunkt auf queere Inhalte legen.

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