In der Nacht beendete Sony Pictures Television Networks den linearen Betrieb des Bezahlsenders Animax und setzte damit seine Ankündigung von Beginn des Monats in die Tat um. Künftig existiert die Marke nur noch als Abrufdienst, womit man eigenen Angaben zufolge dem veränderten Nutzungsverhalten Rechnungen tragen möchte. Zum Start konnte sich Sony dabei mit dem Kabelnetzbetreiber Vodafone, ehemals Kabel Deutschland, einigen. Animax ist dort vorerst exklusiv im Mediathekenangebot von Select Video gestartet.

Sony setzt beim VoD-Angebot von Anime also auf eine andere Strategie und startet nicht eine Abrufplattform nach dem Netflix-Muster, sondern setzt auf eine Zusammenarbeit mit den klassischen Verbreitungsmedien. In die Röhren schauen damit zunächst vor allem Satellitenkunden sowie Kabelzuschauer in Nordrhein-Westfalen, Hessen und Baden-Württemberg, wo nicht Vodafone die Netze betreibt, sondern Unitymedia. Ab Herbst werde Animax aber auch über weitere Plattformen abrufbar sein, versichert Sony, ohne aber schon  konkreter zu werden. Als Abrufangebot bietet Animax seine Inhalte künftig hochauflösend und wahlweise auch in der japanischen Originalversion an.

Programmlich möchte Animax unter anderem mit der Deutschlandpremiere von "Sailor Moon Crystal" punkten. Animax hat sich dafür an den ersten beiden Staffeln die exklusiven Ausstrahlungsrechte für die kommenden zwölf Monate gesichert. Neben diesem bereits angekündigten Highlight hat sich Animax außerdem die Rechte an "Free!" gesichert. Die Drama-Serie ist im Bereich des Schwimmsports angesiedelt und wird von Animax mit den ersten sechs Folgen rechtzeitig zum Start der Schwimmwettbewerbe bei den Olympischen Sommerspielen ab dem 4. August ins Angebot genommen. Die zweite Hälfte der ersten Staffel folgt dann genau eine Woche später. Außerdem hat Animax Serien wie "Sword Art Online", "Steins;Gate" und "Fate/Zero" sowie J-Pop-Events direkt aus Japan im Angebot.

Logoentwicklung Animax© Animax

Bettina Hermann, Territory Director Sony Pictures Television Networks, ist davon überzeugt, dass der Wandel zu einem Abrufangebot der richtige Weg ist: "Mit dem heutigen Start von Animax als On-Demand-Angebot geben wir genau die richtige Antwort auf das geänderte Fernseh-Nutzungsverhalten der jungen Zielgruppe. Das Genre Anime ist prädestiniert für diesen für uns strategisch wichtigen Schritt und wir werden unter der starken Marke Animax weiterhin die erste Adresse für alle Anime-Fans im deutschsprachigen Raum bleiben".