Fast 50 Jahre lang produzierte der Medienfachverlag Rommerskirchen für den Deutschen Journalisten-Verband DJV das Mitglieder-Magazin "journalist", Ende September ist Schluss. Der Bundesvorstand des DJV hat den laufenden Vertrag fristgerecht zum 30.9.2016 gekündigt, wie der Verband auf seiner Website bekanntgibt. Stattdessen wurde der Auftrag an den New Business Verlag aus Hamburg vergeben.

Der "journalist" war schon seit Monaten nur noch in einer abgespeckten Form erschienen. Angesichts sinkender Auflage und sinkender Anzeigenerlöse hatte der Verlag einen Sparkurs gefahren, Chefredakteur Matthias Daniel hatte in einem Editorial um Verständnis und Zeit gebeten. Das Blatt stehe vor Veränderungen, die ein wenig Geduld benötigen. Der DJV hatte sich kritisch zu der Verringerung des Umfangs geäußert und verwies darauf, wie gut Rommerskirchen über Jahrzehnte vom "journalist" habe leben können, sodass Umfang und Qualität auch während einer Durststrecke gewahrt bleiben müssten.

Die aktuelle Ausgabe hatte wieder einen etwas größeren Umfang - erschien allerdings auch als Doppelausgabe für Juni und Juli. "Wir arbeiten weiter an einer Lösung für den 'journalist'", endete das Editorial. An eine solche Lösung gemeinsam mit Rommerskirchen glaubte der DJV nun offensichtlich nicht mehr. "Wir danken dem Verlag Rommerskirchen für die jahrzehntelang gute Zusammenarbeit, freuen uns gleichzeitig aber auch auf die Zukunft mit dem neuen Verlag", so der DJV-Bundesvorsitzende Frank Überall.

Peter Strahlendorf, Inhaber und Herausgeber des New Business Verlags, erklärt: "Ich freue mich sehr auf unsere gemeinsame Arbeit und darauf, die Position des 'journalist' als das führende Medienmagazin auszubauen und ihn gemeinsam mit dem DJV weiter zu entwickeln. In Zeiten wie diesen ist der Journalismus wichtiger denn je. Das gilt für die Felder Politik, Gesellschaft, Wirtschaft, Kultur und Sport gleichermaßen. Journalisten tragen nicht nur in der großen Politik maßgeblich zum besseren Funktionieren bei, sondern auch in allen anderen Feldern sind sie ausgesprochen notwendig und wichtig."