Am 18. September steht die Wahl zum Berliner Abgeordnetenhaus auf der Agenda, doch im Vorfeld wird das RBB Fernsehen diesmal kein TV-Duell veranstalten, wie ein Sendersprecher gegenüber dem "Tagesspiegel" bestätigte. "Wir sehen für diese Form keine journalistisch tragfähige Umsetzung, weil nach den aktuellen Zahlen vier Parteien nahezu gleichauf sind", sagte er der Zeitung. Vor fünf Jahren hatten sich noch Klaus Wowereit und Renate Künast gegenübergestanden.

Der jüngste "Berlin Trend" hatte ergeben, dass SPD, CDU, Linke und Grüne derzeit eng beisammen liegen. "Wer also einem ,Titelverteidiger‘ gegenüberstehen soll, ist bei der jetzigen Konstellation nicht zu entscheiden. Duelle alle gegen alle wiederum würden zum Beispiel mindestens sieben Paarungen erfordern - das führt offensichtlich nicht weit", heißt es von Seiten des Senders, der stattdessen auf zwei sogenannte "Wahl-Hearings" setzen wird.

In der ersten Sendung sollen Vertreter jener Parteien eingeladen werden, die laut Umfragen von Infratest dimap seit Beginn des Jahres bei mehr als fünf Prozent liegen, also auch die AfD. Für die zweite Sendung wurden Parteien eingeladen, die zwar zur Wahl zugelassen sind, gemäß aktueller Umfragen zwar nicht ins Parlament einziehen werden. Dazu gehören etwa die FDP und die Piratenpartei. Die Ergebnisse der letzten Wahl spielten bei der Entscheidung somit keine Rolle.

Im Vorfeld der Landtagswahlen in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz hatte es Streit zwischen den Parteien und dem SWR gegeben. So hatte etwa die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer ihre Teilnahme an einer Elefantenrunde abgesagt, weil sie nicht mit der AfD an einem Tisch sitzen wollte. SWR-Chefredakteur Fritz Frey hatte den Parteien daraufhin "machttaktisches Fingerhakeln" vorgeworfen.