Es ist ein nicht enden wollendes Thema: Die Öffentlich-Rechtlichen und die Bezahlung ihrer Stars. Ende Juni wurde eine neue Diskussion entfacht, als über Summen spekuliert wurde, die die Fußball-Experten Oliver Kahn und Mehmet Scholl angeblich verdienen  - auch das Gehalt von "Sportschau"-Moderator Gerhard Delling war gerade erst Gegenstand einer Debatte. Dieser bekam nun allerdings Rückendeckung von seinem "Sportschau"-Kollegen Alexander Bommes, der als freier Mitarbeiter für den NDR tätig ist.

Im Interview mit dem "Tagesspiegel" erzählt er zunächst, dass er als "Kieler Jung" nichts dagegen habe, als klar und direkt angesehen zu werden. Diese Einstellung beweist er kurz darauf, als er gefragt wird, ob er als freier Mitarbeiter nicht inzwischen auf dem Weg zum Millionär sei. "Ich hab heute noch nicht nachgezählt", sagte Bommes augenzwinkernd. "Und die Kohle der anderen interessiert mich nicht. Ich halte es so, dass ich zuerst gucke, was Leute sagen oder leisten und nicht, was sie verdienen. Wer die Besten haben will, der muss auch etwas dafür bezahlen. Und wenn man die Besten hat, könnte man ja auch stolz darauf sein, wie wäre es damit?"

Die öffentlich-rechtlichen Sender halten sich auch weiterhin bedeckt, was die Honorare ihrer Moderatoren und Experten angeht. Doch auch innerhalb der ARD werden Stimmen laut, die eine Offenlegung fordern. Erst kürzlich hatte SWR-Justiziar Hermann Eicher erklärt, dass ein solches Verhalten "nicht mehr in die Zeit" passe.

Alexander Bommes wird sich indes erst mal um die Olympischen Spiele kümmern, die er für die ARD als Moderator begleitet. Er sei "ein bisschen angespannter, als ich es sonst vor Großveranstaltungen bin", sagte er im "Tagesspiegel". "Vielleicht auch, weil für mich ein beruflicher Lebenstraum in Erfüllung geht. Die Fußball-EM war schon ein schönes Erlebnis, aber jetzt Olympische Spiele in Brasilien - einfach der Hammer. Davon hätte ich vor ein paar Jahren noch nicht einmal zu träumen gewagt. Aber natürlich wird der Eindruck auch durch die aktuellen Ereignisse rund um den Sport und die Zustände in Rio getrübt, dazu kommt die allgemeine Gefahrenlage. Ich hätte mich lieber nur einfach doll auf Olympia gefreut. Stattdessen fahre ich jetzt mit gemischten Gefühlen. Die journalistische Herausforderung ist dafür ungleich höher."

Mehr zum Thema