Wenn sich Carmen Nebel am Abend im ZDF zurückmeldet, dann wird es im Rahmen ihrer Sendung auch wieder zahlreiche Spendenaufrufe für die Deutsche Krebshilfe geben. Einmal im Jahr wird im Rahmen von "Willkommen bei Carmen Nebel" zu Spenden aufgerufen. Die ZDF lässt sich dies ordentlich bezahlen, wie nun das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" im Vorfeld der aktuellen Show berichtet.

600.000 Euro soll die Deutsche Krebshilfe für die Spendengala auf den Tisch legen müssen, berichtet "Der Spiegel" in der aktuellen Ausgabe. Damit muss die Hilfsorganisation einen großen Teil der rund anderthalb Millionen Euro teuren Gala bezahlen. Dass ein beachtlicher Teil der eingesammelten Gelder in die Show und nicht an Bedürftige oder die Forschung geht, sieht die Krebshilfe laut "Spiegel" nicht als Problem an. "Die aus den Sen­dun­gen re­sul­tie­ren­den Spen­den­ein­nah­men lie­gen ein Viel­fa­ches über den der Deut­schen Krebs­hil­fe seit 1994 an­ge­fal­le­nen Ko­pro­duk­ti­ons­kos­ten", lässt sich Vorstandschef Gerd Nettekoven zitieren und spricht von einem "höchst erfreulichen Mitteleinsatz", den auch die Spender verstehen würden.

Ähnlich soll der Mainzer Sender laut "Spiegel" auch bei einer anderen Show von Carmen Nebel handeln. Wenn in der Vorweihnachtszeit in "Die schönsten Weihnachts-Hits" für Miseror und Brot für die Welt gesammelt wird, sollen die beiden christlichen Organisationen jeweils mehr als 100.000 Euro selbst investieren. Der "Spiegel" beruft sich dabei auf ZDF-interne Papiere, die Hilfswerke wollten dies gegenüber dem Nachrichtenmagazin nicht bestätigen. "Ein Herz für Kinder" wird dagegen fertig vom Axel Springer Verlag geliefert.

Dass auch die Hilfsorganisationen einen Teil der Kosten tragen müssen, betrachtet im Sender laut "Spiegel" als verantwortungsvollen Umgang mit den Gebührengeldern, womit man im Sinne der Zuschauer handele. ZDF-Programmdirektor Norbert Himmler verweist außerdem darauf, dass das ZDF mit drei Galas mehr als alle anderen Sender im Programm habe. Die Sendung der Krebshilfe sei mit über vier Millionen Zuschauern und einem Spendenaufkommen von 3,25 Millionen Zuschauern allein im vergangenen Jahr eine der erfolgreichsten im deutschen Fernsehen, so Himmler. Bei der Summe wird laut "Spiegel" aber ein Trick angewandt: Auch im Vorfeld der Sendung erzielte Spendeneinnahmen werden im Sinne eines möglichst hohen Ergebnisses mit eingerechnet.