In einer Befragung der ARD/ZDF-Medienakademie sollten in Zusammenarbeit mit dem Institut für Journalistik und Kommunikationsforschung sowohl männliche als auch weibliche Teilnehmer im Alter von 18 bis 82 Jahren über ihren Nachrichtenkonsum sprechen. Das Ergebnis: Rund 70 Prozent haben angegeben, sich tagtäglich mit Nachrichten auseinanderzusetzen. Splittet man jedoch die Geschlechter auf, so wird eine klare Zugrichtung deutlich: Während 89 Prozent der Männer jeden Tag Nachrichten konsumieren, tut es gerade einmal die Hälfte aller Frauen. 

Befragt wurden jedoch gerade einmal 126 Teilnehmer. "Uns ist bewusst, dass diese Erhebung nicht repräsentativ ist, dennoch zeigen die Zahlen und die Freikommentare, das speziell Frauen mit der Berichterstattung unzufrieden sind und sie daher meiden", reagiert Martina Lenk, Geschäftsbereichsleiterin Programm und Gestaltung an der ARD/ZDF-Medienakademie auf diesen Punkt. Der Ursprung für dieses Ergebnis liegt nach weiterem Befragen der Probanden darin, dass sie sich nach den Nachrichten nicht gut fühlen und bedrückt sind. Das gaben immerhin 62 Prozent der Frauen an. 

Männer sind da schon beinahe klischeebehaftet ganz anders: Nach ihrem täglichen Nachrichtenkonsum fühlen sie sich informiert und  eherneutral. Kritikpunkte der Teilnehmer sind, dass die Journalisten mehr Hintergründe und ein besseres Kontextverständnis aufbringen sollten. "Wir haben diese Befragung vor dem Hintergrund des konstruktiven Journalismus gemacht, waren aber über das Gender-Ergebnis überrascht", so Lenk.  

Wer sich weiterführend zum Thema des konstruktiven Journalismus informieren will, trifft am 7. November 2016 in Hannover alle internationalen und nationalen Protagonisten dieser Strömung auf dem Journalismusforum 2016 zum Thema "Konstruktiver Journalismus - für mehr Quoten- und Auflagenerfolg".