ARD und ZDF haben in Stellungnahmen gegenüber der von den Bundesländern eingesetzten Arbeitsgemeinschaft, die sich um "Auftrag und Strukturoptimierung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks" kümmern soll, ihre Vorstellungen von der Zukunft des öffentlich-rechtlichen Systems dargestellt. Laut "Süddeutscher Zeitung" regen die Sender darin unter anderem ein neues Verfahren zur Festlegung der Höhe des Rundfunkbeitrags an.

Bislang läuft das so: ARD, ZDF und Deutschlandradio geben an, welchen Finanzbedarf sie aus ihrer Sicht für den nächsten 4-Jahres-Zeitraum haben. Die Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs (KEF) prüft diese Anmeldung und kürzt sie in der Regel nochmal deutlich. Aus dem genehmigten Finanzbedarf errechnet die KEF dann einen Vorschlag über die Höhe des künftigen Beitrags, der dann wiederum von allen Länderparlamenten einzeln abgesegnet werden muss. Die Länder haben hier aber nur bedingt Möglichkeiten, Einfluss zu nehmen - schließlich wird den Sendern eine "bedarfsgerechte Finanzierung" zugesichert.

Wie die "SZ" berichtet, regen sowohl ARD und ZDF an, dass man zur Vereinfachung des sehr komplexen und bürokratischen Verfahrens künftig stattdessen auf ein Indexverfahren setzen könne - die Entwicklung des Rundfunkbeitrags also beispielsweise an die Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts koppeln. Ganz automatisch soll das Verfahren dann aber trotzdem nicht laufen, die KEF müsste dann wiederum prüfen, ob ARD und ZDF dadurch zu viel oder zu wenig Geld zukäme - schließlich bleibt's beim Grundsatz der "bedarfsgerechten Finanzierung". Ob das Verfahren also letztlich wirklich eine deutliche Vereinfachung brächte, sei dahingestellt.

Offiziell wollen sich ARD und ZDF zum Inhalt der Schreiben an die Arbeitsgemeinschaft der Länder nicht äußern, man bestätigt lediglich, dass es ein solches Schreiben gibt. Darin gehe es auch um eine Modernisierung des KEF-Verfahrens, für das eine Indexierung eines der möglichen Modelle sei, heißt es bei der ARD. Beim ZDF heißt es, dass man sich nicht für ein neues KEF-Verfahren "einsetze". "Das ZDF ist aber offen für eine Prüfung der Frage, ob eine Indexierung zu einer Modernisierung des KEF-Verfahrens beitragen könnte. Die KEF darf dabei in ihrer Funktion nicht beschädigt werden", so ein Sprecher.