Der Privatsender VPRT prognostiziert, dass die audiovisuellen Medien in Deutschland in diesem Jahr erstmals einen Umsatz von mehr als elf Milliarden Euro erzielen werden. Über alle Marktsegmente hinweg rechnet der VPRT für das Gesamtjahr 2016 mit einem Umsatzwachstum von 6,2 Prozent auf insgesamt 11,1 Milliarden Euro. Der Anstieg fiele damit allerdings etwas geringer aus als vor einem Jahr - damals waren die Umsätze sogar um 7,5 Prozent gestiegen. Progonistiziert hatte der VPRT für das Jahr 2015 allerdings nur ein Wachstum von 5,5 Prozent.

Den größten Teil des Kuchens macht weiterhin die Fernsehwerbung aus: Hier erwartet der Verband für das laufende Jahr ein Netto-Wachstum von rund 2,4 Prozent auf 4,5 Milliarden Euro. Für den Bereich der in Streaming eingebundenen
Online-Videowerbung prognostiziert der VPRT indes einen Anstieg um 24 Prozent - mit 400 Millionen Euro spielt die sogenannte Instream-Videowerbung aber bislang dennoch nur eine Nebenrolle. Die Paid-Content-Umsätze im Bereich der audiovisuellen Medien werden zum Jahresende voraussichtlich um 13,6 Prozent auf rund 3,5 Milliarden Euro ansteigen. Pay-TV ist dabei das umsatzstärkste
Segment mit einem Umsatzwachstum von etwa sechs Prozent auf 2,3 Milliarden
Euro.

Umsätze der audiovisuellen Medien 2016© VPRT

"Die audiovisuellen Medien gehören mittlerweile zu den wichtigsten Wachstums- und Innovationstreibern der deutschen Volkswirtschaft und wir sehen auch für die kommenden Jahre außerordentlich gute Marktperspektiven im AV-Bereich", erklärte n-tv-Geschäftsführer Hans Demmel, der seit wenigen Wochen auch Vorstandsvorsitzender des VPRT ist und mit Blick auf die weitere Entwicklung auch die Politik am Zuge sieht. "Inwieweit die damit verbundenen Wertschöpfungspotenziale allerdings am Standort Deutschland realisiert werden können, hängt in erheblichem Maße von der Schaffung fairer Bedingungen für inländische Marktteilnehmer im internationalen Wettbewerbsumfeld ab."

Dringenden politischen Handlungsbedarf hat der VPRT bei der Schaffung eines konvergenten Regulierungsrahmens, gleicher Wettbewerbsbedingungen gegenüber den "Global Giants", in der Sicherung von Zugang und Auffindbarkeit der Angebote auf Plattformen sowie für innovationsfreundliche Datenschutzregeln
und einen effektiven Schutz der Inhalte ausgemacht.

Mehr zum Thema