Im Rahmen der "Freundlichen Übernahme" lässt die "taz" immer mal wieder einzelne Ausgaben von anderen Menschen verantworten als der eigentlichen Chefredaktion. Am kommenden Freitag ist es wieder soweit, dann erscheint die "taz.mit behinderung". Darin erzählen Autoren und Autorinnen mit Behinderung von sich - davon, dass sie nicht "an den Rollstuhl gefesselt" sind oder "an ihrem schweren Schicksal leiden", so die üblichen Phrasen in diesem Zusammenhang.

Fragen, die beantwortet werden, sind beispielsweise: Was macht das etwa mit einer Partnerschaft, wenn eine Person plötzlich mit einer Behinderung leben muss? Gibt es behinderte Menschen in Märchen? Und wollen Blinde wirklich ungefragt angefasst und über die Straße begleitet werden? Katrin Gottschalk, stellvertretende Chefredakteurin der "taz": "Diese taz.mit behinderung ist inmitten der Debatten um das Bundesteilhabegesetz ein wichtiges Signal. Und noch dazu ein ganz umwerfendes. Manches Bild hat mich die Zeit vergessen lassen und mancher Text den Horizont regelrecht gesprengt."

Koordiniert wird die Übernahme von Leidmedien.de, ein Online-Portal, das seit vier Jahren Tipps für eine klischeefreie Sprache gibt. Die Chefredaktion dieser Ausgabe übernehmen Judyta Smykowski, "taz"-Kolumnistin und freie Autorin, sowie Christian Specht. Specht beschäftigt sich in seiner Bildkolumne "Der Specht der Woche" immer wieder mit dem Leben mit Behinderung. Gerade kandidiert er für den Vorstand der Lebenshilfe Berlin. Smykowski ist Redakteurin bei Leidmedien.de. Sie studierte an der Universität der Künste in Berlin Kulturjournalismus und arbeitet mittlerweile bei den Sozialhelden Berlin. Für die "taz" schreibt sie alle drei Wochen die Kolumne "Rollt bei mir".