1,7 Millionen Euro gibt die Bundeswehr für ihre Reality-Soap "Die Rekruten" aus, die als Teil der von Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) ausgerufenen "Attraktivitätsoffensive" wieder mehr Nachwuchs für die Bundeswehr begeistern soll (DWDL.de berichtete). Das Plan könnte aufgehen, denn nach einem Monat entwickelte sich die Produktion von Spin-TV zum Überraschungs-Erfolg: Etwa eine Million Zugriffe verzeichnet das Format jeden Tag, rund eine Viertelmillion haben den Kanal bereits abonniert.

Inzwischen ist auch das klassische Fernsehen auf "Die Rekruten" aufmerksam geworden. Der "Spiegel" will nun erfahren haben, dass sich schon vier TV-Sender für das Konzept über den Alltag von Rekruten in der Grundausbildung interessieren. Dem Bericht zufolge laufen erste Gespräche mit privaten Sendern, wie man das bislang fürs Internet produzierte Format ins Fernsehen bringen kann. Details dazu nennt der "Spiegel" allerdings nicht.

Vor dem Start der Soap hatte es teils harrsche Kritik gegeben. So zweifelte der Wehrbeauftragte des Bundestags, Hans-Peter Bartels (SPD), am Nutzen des Projekts und verwies auf wichtige Investitionen in die Ausstattung, die immer wieder verschoben würden. Kritik kam auch von den Grünen und den Linken. Angesichts der Abrufzahlen sieht sich das Verteidigungsministerium in seiner Strategie jedoch bestätigt. Geplant sind zunächst 90 Folgen mit jeweils fünf Minuten Länge, die montags bis freitags um 17:00 Uhr veröffentlicht werden.

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